05. März 2008 14:42
© pelzfischer
Fur & Fashion stellt haarige Trends vor
Wie Omas Pelz dürfen Nerz, Wiesel und Fuchs heute nicht mehr aussehen. Früher wog der Nerzmantel noch vier Kilo und stand quasi aufrecht im Schrank. Aktuelle Modelle sind so kurz geschoren, dass sie mit 1,5 Kilo etwa so leicht sind wie ein Wollmantel. In Deutschland geht der Trend zu Biker-Jacken mit Pelz oder Wendemänteln, bei denen man den Persianer auch nach innen kehren kann.
Winter werden wärmer-Pelze werden dünner
Die Modelle
wirken weniger protzig als früher. Dass sie dünner sind, ist auch den
wärmeren Wintern geschuldet, die den Händlern das ohnehin schwierige
Geschäft verderben.
Kundinnen werden jünger
Die Zeiten, in denen sich Frauen
ihren Pelz mit 50 oder 60 kauften, sind nach Angaben der Branche vorbei.
"Meine Erfahrung sagt mir, dass mein Kundenkreis jünger geworden ist", sagt
Olaf Fechner vom Zentralverband des Kürschnerhandwerks. Ein Blick auf die
Laufstege und in die Damenoberbekleidung zeigt, dass es dort wieder haariger
zugeht. Oft findet sich das Kaninchen oder das Lamm als Besatz wieder.
Ein Zobel Mantel kostet 40 000 Euro
Der etwa 40.000 Euro teure
Zobel-Mantel ist eher etwas für die russischen oder chinesischen Märkte, auf
denen die Hoffnungen der Kürschnerbetriebe ruhen. Die Nachfrage nach Zobel
scheint vorhanden zu sein. Aber Zobel, Tigermuster oder üppige Kragen, das
kommt bei den deutschen Käuferinnen weniger gut an.
Der Trend geht zu diskretem Materialmix
Ein Mantel aus
amerikanischem Opossum ist schwarz gefärbt und mit Lederapplikationen
verziert, in einem Kalbfellmantel ist Tibetziege verarbeitet. Der
Kalbfellmantel sei ja fast wie ein Ledermantel, nur mit ein bisschen Haar,
heißt es.
Pelzbranche ignoriert Gegner und setzt auf Pelz Promis
Die
Pelzbranche kennt die Aktionen und die Kritik der Tierschützer, die
vorrechnen, dass für einen Mantel 110 Eichhörnchen oder 40 Waschbären ihr
Leben lassen, und die seit Jahren anprangern, dass an Pelzen Blut klebe. Auf
die geplanten Protestaktionen zu der dreitägigen Messe reagieren die
Branchenvertreter gelassen. In den vergangenen Jahren sind ihnen einige
Prominente, darunter die amerikanische Schauspielerin Goldie Hawn, als
bekennende Pelzträger aufgefallen, zum Entzücken der Branche.
PETA Demos waren in Frankfurt eher lahm
Die Tierschützer haben in
Frankfurt keine Pelzgegner vom Format einer Brigitte Bardot zu bieten. Auf
der Zeil, der Einkaufsmeile, lässt die Tierschutzorganisation PETA ein
Partygirl, das für seine freizügigen Auftritte auf roten Teppichen bekannt
ist, als Modepolizei auf Anti-Pelz-Patrouille gehen.