14. Oktober 2008 13:02
Was steckt hinter "grüner" Bekleidung?
Öko ist chic: Stars wie U2-Sänger Bono haben als Vorreiter Fairtrade-Mode auf den Markt gebracht. Gleich darauf probierten es auch die "Big Player" der Bekleidungsindustrie mit umweltverträglich und sozial verantwortungsvoll hergestellten Kollektionen. Der bereits viel besprochene Trend steckt in Wahrheit aber noch in den Kinderschuhen.
Zu wenig Info
Handel und Konsumenten seien zu wenig informiert,
war sich eine Expertenrunde anlässlich der vom Umweltministerium
veranstalteten Nachhaltigen Wochen 2008 einig. Die bestehenden
Kennzeichnungen seien wenig bekannt.
Was steckt dahinter?
Öko-Mode, Naturtextilien, "grüne"
Bekleidung: Was steckt dahinter? Naturfasern können aus kontrolliert
biologischem Anbau bzw. kontrollierter Tierhaltung stammen. Derzeit kommen
aber nur 0,1 Prozent der rund 25 Millionen Tonnen Baumwolle jährlich aus
Bio-Produktion. Dabei gehen etwa 30 Prozent der weltweit ausgebrachten
Pestizide auf das Konto von konventionell angebauter Baumwolle. Böden,
Wasser und die dort arbeitenden Menschen leiden schwer darunter.
Etiketten anschauen!
Kleidung aus biologisch hergestellten
Fasern erkennt man an Etiketten wie "Bio", "kbA"
(kontrolliert biologischer Anbau) und "organic". Solche
Zertifizierungen stellen sicher, dass die Textilien ohne chemische Dünger,
ohne Pestizide und gentechnikfrei hergestellt wurden. Laut Lebensministerium
sind zwei von drei T-Shirts aus China aus gentechnisch veränderter
Baumwolle.
Fairtrade bedeutet geregelte Löhne
Für fair gehandelte
Textilien erhalten die Arbeiter in Entwicklungsländern gerechte Löhne. Bei
Baumwolle ist "Fairtrade" das größte unabhängige
Zertifizierungssystem weltweit.
"Nachhaltig muss heißen: ökologisch und sozial"
"Nachhaltig
muss heißen: ökologisch und sozial", sagte Michaela
Königshofer von der Clean Clothes Kampagne. "Werden weniger
Schadstoffe eingesetzt, nützt das den Käufern und den Arbeitern."
"Bio und fair trade gehören gerade im Textilbereich zusammen",
meinte Werner Müller, der das heimische Öko-Label Ainoah betreibt. Vorbild
müsse der Bio-Lebensmittelbereich sein, wo die Konsumenten bereits hohes
Vertrauen in die Zertifikate und deren Überwachung hätten.
Infos unter:
http://www.nachhaltigewochen.at
http://www.pan-germany.net/baumwolle
http://www.umweltberatung.at
http://fairtrade.at
Foto:(c)www.sxu.hu