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Erster Patient im "schwebenden" OP

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Erste Operation im neuen OP-Saal des Herz-Jesu Krankenhauses in Wien.

Der "schwebende" OP-Saal, eine hochmoderne OP-Raumzelle, die in einer Aufsehen erregenden Aktion erstmals an der Hausfassade eines Krankenhauses im zweiten Stock über einer befahrenen Straße angebunden wurde, ging am 6. September planmäßig in Betrieb. "Ein ungewohntes Gefühl, zu wissen, dass unter dem OP-Saal Autos fahren. Ein gutes Gefühl, mit einem professionellen Team und all der hochmodernen Technik zu operieren.",  meinte Univ.-Doz. Dr. Martin Glöckler, der den ersten Eingriff 5 Meter über der Straße durchführte.

Erster Patient
Vom 19. August bis zum 6. September, also von der Anlieferung bis zur Fertigstellung, wandelte sich im Herz-Jesu Krankenhaus über der Rabengasse ein Stahl-Container zu einem hochmodernen OP-Saal. Dieser ist mit modernster Medizin- und Haustechnik ausgestattet. Er entspricht allen Normen, Vorschriften und Standards von medizinischen Gebäuden. Am 6. September um acht Uhr morgens war es dann soweit. Novica S. war der erste Patient, der in diesem einzigartigen OP-Saal in luftiger Höhe operiert wurde. Es handelte sich um einen proktologischen Spezial-Eingriff. "Eigentlich war ich ja nervös - bevorstehende Operationen haben das so an sich. Aber zu wissen, dass ich der Erstoperierte in einem so außergewöhnlichen OP-Saal bin, hat es dann doch auch zu etwas Besonderem gemacht.", erzählte Novica S. am Tag nach seiner Operation.

Außergewöhnlicher OP-Saal bietet einzigartige Lösung.
"Die Platzierung der OP-Raumzelle erfolgte direkt über einer befahrenen Straße. Mit dieser einzigartigen und zukunftsweisenden Lösung garantieren wir für unsere Patienten bereits während des umfangreichen Krankenhaus-Umbaus die Erweiterung des OP-Betriebs.", erklärt Dr. Marcel John, Geschäftsführer des Krankenhauses. Die Anlieferung der rund 70 Tonnen schweren OP-Raumzelle erfolgte in der Nacht vom 18. auf den 19. August. Am Nachmittag wurde sie auf die bereits vorhandene Gerüstebene - eine besondere Stahlbeton-Konstruktion von 5 Metern Höhe - angehoben. In den darauffolgenden zwei Wochen entstand daraus ein moderner OP-Saal. Interessierte können diesen OP-Saal am "Tag der offenen Tür" besichtigen. Dieser findet am Samstag, den 15. Oktober, von 11.00 - 15.00 Uhr statt.

Die erste Operation - ein spezieller proktologischer Eingriff. "Die erste OP in unserem "schwebenden" OP-Saal war ein besonderer proktologischer Eingriff - die  minimal-invasive "Staplerunterstützte Trans-Anale Rektum-Resektion nach Longo", (kurz STARR). Diese ist Teil eines Behandlungskonzeptes für Patienten mit Verdauungsbeschwerden. Sie ist schonender und erfolgreicher als alle bisherigen Therapiemethoden ", erläuterte Doz. Glöckler, der auch das Zentrum für Proktologie im Herz-Jesu Krankenhaus leitet. Eine Nahrungsunterbrechung ist dabei nicht notwendig und der Patient kann beschwerdefrei nach zwei bis drei Tagen wieder in sein Alltagsleben zurückkehren.
Im Zentrum für Proktologie wird diese patientenschonende Technik in speziellen Fachveranstaltungen gelehrt. Das Krankenhaus konnte den renommierten Top-Chirurgen Antonio Longo aus Italien gewinnen, seine Ausbildungs-Programme zu den von ihm entwickelten proktologischen OP-Methoden im Haus abzuhalten. Am  27. bis 29. September findet hier der 4. Internationale Proktologie-Workshop in Kooperation mit dem Europäischen Coloproktologischen Zentrum statt.

Veranstaltungstipp: Am "Tag der offenen Tür", Sa., 15. 10. von 11.00 - 15.00 Uhr, bietet das Herz-Jesu Krankenhaus seinen Besuchern einen abwechslungsreichen Mix aus Präsentationen von medizinischen Leistungen sowie einer Gesundheitsstraße mit Informationsständen, Beratungsgesprächen und Untersuchungen. Highlight ist die Besichtigungsmöglichkeit des "schwebenden" OP-Saals.
 

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