Die exotische Tibet-Flagge mit "Cooler Farb-Kombi" wurde zum Verkaufsschlager.
Friedensaktivisten sind Trendsetter. Für jeden Konflikt finden sie ein neues Erkennungszeichen - und nicht selten prägen sie damit die Modewelt. Im Moment hat die Tibet-Flagge Hochkonjunktur. Fahnen-Hersteller auf der ganzen Welt sind völlig überlastet, und findige Modemacher tüfteln an ersten Entwürfen, mit denen sie die farbenfrohe Fahne zum neuen Trend pushen wollen.
Politische Botschaft und Mode
Es wäre nicht das erste Mal, dass
sich selbst Star-Designer von den Symbolen der Friedensbewegung beeinflussen
lassen. Gerade die tibetischen Flagge hätte durchaus das Zeug zum
Massenerfolg in der Modewelt, glauben Stylisten. Immerhin ist die Flagge ein
Exot - bunt und kreativ. Unter einer aufgehenden Sonne blicken zwei
Schneelöwen auf ein flammendes Juwel. Zwölf blaue und rote Strahlen und der
goldene Rahmen verweisen auf göttliche Ideale. Diese symbolik würde sich
perfekt für einen T-Shirt Aufdruck eignen.
Tibet Flaggen sind so gut wie ausverkauft
Als Wimpel, Anstecker
oder Fahne erlebt die Flagge der tibetischen Exil-Regierung jetzt schon
einen enormen Aufstieg. "Vor den Protesten war sie in Deutschland so
gut wie unbekannt", meint der Inhaber der Thüringer Fahnenfabrik,
Hartmut Koch. Und auch Bernhard Karcher von www.fahnenversand.de ist etwas
überrascht: So unvermittelt habe es bisher noch keine Fahne zum
bestverkauften Produkt geschafft.
Linke Symbolik setzt heiße Trends
Inzwischen ist die
tibetische Flagge so populär, wie Regenbogenfahne, Palästinensertuch oder
Peace-Zeichen es einmal waren. Die Gefahr ist, dass die Leute die Flagge nur
noch als modisches Accessoire sehen, weil es so schön bunt ist. Jugendliche
tragen das Palästinensertuch heute, ohne einen einzigen Gedanken an den
Konflikt zwischen Palästinenser und Israelis zu verschwenden.
Politisch korrekt?
Momentan werden tausende Fahnen aus Taiwan
eingeflogen. Ihr größtes Problem: Die meisten Tibet-Fahnen werden
verbotenerweise in China produziert. Eine Tibet-Fahne "Made in China"
sei bei den China-kritischen Kunden aber völlig unverkäuflich. Bisher geht
es nämlich den politisch gebildeten Kunden in erster Linie um die Symbolik.
Aber bald wird der Billigmarkt die Jungendlichen mit Tibet-Shirts
überfluten-wahrscheinlich Made in China.