Superreiche können sich immer weniger Mode-Luxus leisten.
Als vor knapp einem Jahr die ersten Anzeichen der Wirtschaftskrise deutlich wurden, glaubten viele Luxus-Artikel Hersteller, dass die Kaufkraft ihrer Klientel stabil bliebe und machten sich relativ wenig Sorgen. Nun sind bekannte Marken in ernste Schwierigkeiten geraten und über manchen hängt der Pleitegeier.
Hugo Boss
Der Großaktionär des Modeherstellers sorgte für
Schlagzeilen als der Vorwurf auftauchte, dass er das Unternehmen in die
Verschuldung treibe um sich selbst eine höhere Dividende auszuzahlen. Auf
der anderen Seite wurden Lieferanten aufgefordert bereits bezahlte
Leistungen rückwirkend zurückzuerstatten um die Produktionskosten zu
drosseln. Zahlreiche Führungskräfte im Unternehmen sind inzwischen
abgegangen, darunter „Black“-Line Chefdesigner Ingo Wilts.
Escada
Der deutsche Damenmodenhersteller steht vor der
Insolvenz. Das bestätigte der Vorstandschef bei einer kürzlich
stattgefundenen Hauptversammlung in München. Schuld daran haben angeblich
nicht nur die Finanzkrise sondern auch Machtkämpfe im Management und
ständige Wechsel auf Führungsebene. Die Schließung des
Escada-Flagship-Stores in der Fifth Avenue in New York wurde bereits als
untrügliches Zeichen für den Niedergang der Nobelmarke gewertet.
Christian Lacroix
Bereits Ende Mai berichtete die französische
Tageszeitung "Le Figaro" dass das Pariser Modehaus Christian
Lacroix zahlungsunfähig sei. Hinter dem klingenden Namen des legendären
Designers steckt allerdings schon seit mehreren Jahren eine amerikanische
Investorengruppe. Mit Geschäftseröffnungen in New York und Las Vegas hat man
finanziellen Schiffbruch erlitten. Dazu haben wichtige Department-Stores wie
Neiman Marcus und Saks die Marke aus dem Programm genommen.