Lifestyle

Von Marlene Dietrich bis Selina Gusenbauer

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Von den 20er Jahren bis heute hat sich das Frauenbild ständig verändert und mit ihm seine Stil-Vorbilder.

Seit den späten 20er Jahren hat sich das Frauenbild laufend verändert. Die schillernde Eleganz der damaligen Mode ist bis heute Inbegriff dafür, dass Frauen sich über althergebrachte gesellschaftliche Vorstellungen hinwegsetzten. In den 20ern zogen sich die Damen kurze Kleider an und begannen zu arbeiten. Weltstars wie Marlene Dietrich, die den Frauen auch maskuline Züge schmackhaft machte, waren die Stil-Ikonen der schillernden 20ties.

Perfekte Mutter versus sexy Vamp
Später, in den 50ern, als die Frauen der Nachkriegszeit wieder hinter dem Herd und in den Kinderzimmern verschwanden, lagen sich die glamouröse Marilyn Monroe und die spießige Doris Day um ihren Stilikonen-Status in den Haaren. Perfekte Mutter versus sexy Vamp - das waren die 50er. Abgelöst wurden die Blondies mit den großen Brüsten dann in den wilden 60ties, von Twiggy und Jane Birkin, die mit androgynem Look bis hin zur Magersucht das Hippie-Feeling erfanden, ihr Frausein ignorierten, dafür freie Liebe praktizierten und ihre Lust auf Sex öffentlich und exzessiv auslebten.

Miami Vice, Dallas und Denver Clan
Mit ähnlichem Feeling, nur mit mehr gesundem Körpergefühl, sprich Sport und wildem, langem, dauergewelltem Haar, rockten Donna Summer und Bo Derek in den 70ern als Stilikonen durch die Medien und gaben wieder einen neuen Look vor. In den 80ern waren die Serienstars dran. Miami Vice, Dallas und Denver Clan waren mit ihren Stars meinungsbildend in Sachen Styling und Lebensgefühl. Damals begann die Revolte der Jugend gegen die Oberflächlichkeit des amerikanischen TV-, und Film-Business. Die Grufties wurden geboren, mit Stil Vorbildern wie David Bowie, the Cure, Siouxie and the Banshees und vielen anderen. Stil-Ikonen kamen immer mehr aus der Musik von Subkultur Labels. Blonde Tussi versus No Future-Styling. Schwarze Lippen und schwarze Kleidung - Die 80er.

Grunge und Glamour, Claudia, Christy und Linda
Seit den 90er Jahren wechseln die Stil-Ikonen ständig. Nix is fix... Von Grunge über Glamour bis zum Purismus hatte die Mode viel zu bieten. Man ging stilistisch zurück in die Vergangenheit, kleidete sich im 60ties, 70ties oder 80ties-Stil und die Frauen begannen, den Topmodels nachzueifern. Christy Turlington, Claudia Schiffer und Linda Evangelista gaben die unerreichbaren Ideale vor. Bildbearbeitungsprogramme machten die Models zu Barbies, ohne ein Gramm Fett am Körper und die Frauen der 90er begannen zu hungern und Fitness bis zur Ohnmacht zu betreiben.

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Kelly Osbourne versus Viktoria Beckham (C) fotoservice:www.photopress.at

Reiche Müttter-Reiche Töchter
Seit dem Jahr 2000 wechselten die Ikonen des Stiles und des guten Geschmackes noch schneller. Heidi Klum, Viktoria Beckham und Katie Holmes zeigen den Frauen nun, wie man Kinder und Karriere unter einen Hut bringt. Frustration vorprogrammiert: Wer lebt schon wie Katie und Co, mit Personal und dem bescheidenen Gehalt von Tom Cruise? Da hätten wir noch Paris Hilton und ihre "Reiche Töchter"-Kolleginnen, die den jungen Mädels zeigen, wie man richtig Party macht.

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Selina Gusenbauer interessiert sich wenig für Paris Hilton (C)SID (C()Getty

Und dann kam Selina Gusenbauer
Was ist mit den Stilikonen heute los? Bewegen sie sich nur mehr an der unerreichbaren Oberfläche? Nein, wir haben Selina Gusenbauer als neue österreichische Stilikone. Die widerum eifert ihren international bekannten Vorbildern nach. Die da wären: Amy Winehouse und Kelly Osburne: Der Emo-Stil (Kurzform für emotional hardcore), heißester Trend unter den Jugendlichen des Jahres 2008, mit einer Kanzlertochter als Leaderin... Besser geht's doch gar nicht. Noch dazu ist die Ideologie der Emos moralisch korrekt: Trauer und Verzweiflung über den Zustand der Welt stehen im Vordergrund, Freundschaft und Liebe haben einen großen Stellenwert.

Grindig mit Lichtblick
Der Look hat zwar etwas grindiges und erinnert an die Grufties, hat aber positive Aspekte und Lichtblicke wie bunte Haarreifen und Schleifchen parat, die den weiß geschminkten, gepiercten Gesichtern mit schwarz umrandeten Augen so etwas wie eine Hoffnungsschimmer verleihen. Die Stil Ikonen 2008: Oberflächliche Partygirls wie Paris versus gefühlvolle Emo-Bräute wie Selina Gusenbauer. Wo fühlen Sie sich eher zugehörig? Posten Sie uns ihre Meinung!

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