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Sex-Schule war eine Falle

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Hinter dem Coup steht eine Aktionsgruppe. Jetzt ist sie aufgeflogen.

Vieles an der Sexschule war von Anfang an mysteriös: Vom Gebäude der Liebesschule existierten kaum Fotos, die Kursanmeldungen im Internet funktionierten nicht und auch die Antworten der ­Direktorin Ylva Maria Thomp­son auf Journalistenfragen waren wenig erhellend. Einen Tag vor der Eröffnung kommt nun ans Tageslicht, was manche vermuteten: Die Sexschule war ein Schwindel.

Sex-Schule war eine Falle
© oe24

Aktionsgruppe
Hinter dem Bluff, auf den Medien von Österreich bis Japan, von den USA bis nach Südafrika reinfielen, steckt „The BirdBase“. Am Montag enthüllte die Aktionsgruppe: „AISOS, die erste Sex-Schule Europas, haben wir erfunden. Und weltweit in die Schlagzeilen gebracht. (…) Das Echo war gewaltig.“

Schräge Begründung für den Schwindel: „Wir wollten auf das Problem hinweisen, ein funktionierendes Pensionssystem auf die Beine zu stellen“, so die Pressesprecherin der Aktionsgruppe, die aber anonym bleiben will. „Es geht uns um die Sache, deswegen zeigen wir uns nicht“, so Elisabeth S., 26 Jahre alt. Die Gruppe The BirdBase hat angeblich an die 200 Mitglieder.

Ob der Zweck erreicht wurde, darf bezweifelt werden: In Berichten über die Sexschule war eher von Liebes-Training die Rede – das Problem des Pensionssystems wurde nicht einmal gestreift.

Bereits zweiter "Hoax"
Der Sexschul-Schwindel ist bereits der zweite „Hoax“ (Grubenhund), wie die Aktionsgruppe ihre Scherze nennt. Im Oktober verteilte sie Ausgaben von Franz Kafkas Roman Das Schloss an Schulen in Österreich und Deutschland. Sie strotzten vor Fehlern und ­waren angeblich von der EU finanziert. Das sorgte für Empörung. Ein „Joke“ von The BirdBase, um auf die Bildungsmisere aufmerksam zu machen.

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