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Heizkosten für ein Einfamilienhaus durch Umstieg senken.  

Von Öl- auf Pelletsheizung umsteigen
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(c) www.sxc.hu

Der Kostenvorteil für das Heizen mit Pellets, die sogar billiger wurden, steigt stetig. Pellets sind heute der mit Abstand billigste Brennstoff für Haushalte.

Angesichts der massiven Preissteigerungen fürs Heizen lohnt es sich in vielen Fällen, über einen Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Biomasse nachzudenken. Auch wenn der Ölpreis derzeit wieder sinkt, liegt er immer noch bei mehr als 100 Dollar pro Fass (159 Liter) und hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Dadurch hat sich auch Heizöl deutlich verteuert, Gas und Strom belasten das Haushaltsbudget ebenfalls empfindlich.


Heizkesseltausch
Durch die Umstellung einer alten Ölheizung mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Litern Heizöl auf eine Pelletsheizung können die Brennstoffkosten für ein Einfamilienhaus um rund 1.800 Euro pro Jahr gesenkt werden. Das ergibt eine aktuelle Berechnung des Verbands proPellets Austria, der ein Pelletspreis von 200 Euro/Tonne und ein Heizölpreis von 1 Euro/Liter zugrunde liegt. Die CO2-Emissionen verringern sich bei einem solchen Umstieg um etwa 8.000 Kilogramm pro Jahr.

Der Biomasse-Aktionsplan der Bundesregierung sieht bis 2020 den Austausch von rund 400.000 konventionellen Heizkesseln durch Biomasseheizungen vor. Seitens der verfügbaren Rohstoffe wäre das auch möglich. Allerdings stellen die hohen Investitionskosten und das vergleichsweise geringe Förderniveau für Haushalte eine empfindliche Barriere dar. Je nach Bundesland bekommen Haushalte 10 bis 20% der Investitionskosten ersetzt, Gewerbebetriebe erhalten 30%. Bekämen auch Haushalte eine 30%ige Förderung, würde die Anstoßfinanzierung für 400.000 Heizungen 1,7 Mrd. Euro betragen.


Positive Konjunktureffekte
Laut einer Studie des Wirtschaftsforschers Kurt Kratena würde eine solche Förderaktion die Konjunktur stark stimulieren. Die Energiekostenersparnis läge im Jahr 2020 bei 800 Mio. Euro/Jahr. Das dämpft die Inflation 2020 um bis zu 0,8 Prozentpunkte. Die Zahl der Beschäftigten würde 2020 um bis zu 11.000 Personen ansteigen.

Durch die Umstellung auf Pellets würden 2020 bis zu 2 Mio. Tonnen weniger CO2 ausgestoßen werden. Unter Berücksichtigung der Anstoßfinanzierung ergäben sich Kosten von rund 17 Euro je Tonne vermiedenem Kohlendioxid ñ deutlich weniger als für den Einkauf von CO2-Zertifikaten ausgegeben werden muss. www.propellets.at


Trockenlegen senkt Heizkosten
Eine dauerhafte Mauertrockenlegung durch Experten macht das Heizen erheblich billiger. Um bei der Heizkostenrechnung keine böse Überraschung zu erleben, ist es bei älteren Häusern ratsam, eine messtechnische Mauerwerksdiagnostik durchführen zu lassen. Damit kann man nämlich feststellen, ob das Gebäude durch feuchte Mauern energietechnisch belastet ist.


Erhöhter Heizbedarf
Sind die Luftporen des Mauerwerks mit Feuchtigkeit verstopft, hemmt das die Wärmedämmung herkömmlicher Baumaterialien (vor allem Ziegel) und führt zu verstärktem Energieverbrauch beim Heizen.

Feuchte Mauern neigen außerdem zu Schimmelbildung und sind Allergiebrutkästen. Die schlechte Raumluft macht häufigeres Lüften notwendig, was ebenfalls zusätzlichen Energieaufwand bedeutet.


Trockene Mauern
Mit dauerhafter Mauertrockenlegung werden die Heizkosten erheblich gesenkt und das Raumklima wird besser. Expertenhilfe bietet etwa die Firma Aquapol, die seit 1985 Gebäude trockenlegt. Info: www.aquapol.at


Bessere Energie-Effizienz für Heizungsanlagen
Haushalte, die eine Modernisierung ihrer Heizung planen, können sich bis Ende September für die Teilnahme an Feldtests der Energieagentur melden. Rund 30% der Energie wird in Österreich fürs Heizen benötigt. Durch bessere Installation von Heizungsanlagen könnten rund 2% der Energie eingespart werden, schätzt die Österreichische Energieagentur. Das entspräche immerhin einer CO2-Reduktion von etwa einer Million Tonnen pro Jahr.


Qualitätskriterien
Bei guter Planung und entsprechender Durchführung von Heizungsinstallationen kann konkret Energie eingespart werden. Ist die Heizungsanlage nicht optimal installiert, verpufft allerdings viel Energie unnötig. Für den Laien ist allerdings die Effizienz einer Heizanlage kaum überprüfbar. Die Österreichische Energieagentur entwickelt daher Qualitätskriterien für Heizungsanlagen, deren Umsetzung Teil der Angebote von Heizungsinstallateuren werden soll. Ziel ist, dass die optimale Installation hocheffizienter Heizungen zum Standard in Österreich wird.


Feldtests
Haushalte, die eine Modernisierung ihrer Heizung planen, können im Rahmen des Projekts der Energieagentur an einem Feldtest teilnehmen. Damit verbunden sind eine Evaluierung der Heizungsanlage sowie die Beratung bei der Installation einer qualitativ hochwertigen Heizung und die Analyse des Energieverbrauchs, um die Einsparungen bei den Heizkosten zu evaluieren.

 

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