Sarkozy soll mit Euro-Austritt gedroht haben

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Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy soll beim Ringen um das Rettungspaket für Griechenland gegenüber Deutschland mit einem Austritt aus der Euro-Zone gedroht haben, berichtet die spanische "El Pais". Berlin dementiert den Bericht, aus dem Elysee-Palast gab es dazu keine Auskünfte.

Der Bericht basiert auf Aussagen, die Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero bei einem Treffen mit Parteifreunden gemacht haben soll. Am Schluss der Euro-Ministerrunde habe Sarkozy "mit der Faust auf den Tisch geschlagen" und gedroht, sich aus dem Euro zurückzuziehen.

Das habe die deutsche Kanzlerin Angela Merkel "zum Einlenken gebracht." Nach der Darstellung haben Frankreich, Italien und Spanien auf dem Gipfel in Brüssel in Sachen Griechenland-Hilfen gemeinsame Front gegen Deutschland gemacht.

Ein Sprecher Zapateros bestätigte, der Ministerpräsident habe sich am Mittwoch mit Parteifreunden getroffen. Zum Inhalt von Gesprächen äußerte sich der Sprecher nicht. Eine Sprecherin der deutschen Bundesregierung erklärte, der Artikel entbehre jeder Grundlage, ein "solcher Satz ist nicht gefallen."

Unterdessen setzte der Euro am Freitag seine Talfahrt fort und erreichte mit 1,2433 seinen tiefsten Stand seit November 2008. Der frühere US-Notenbankchef und nunmehrige Berater der US-Regierung, Paul Volcker, wollte am Donnerstagabend bei einer Rede in London drastische Folgen der europäischen Schuldenkrise nicht ausschließen: "Es gibt das große Problem, dass der Euro möglicherweise auseinanderfällt", sagte der 82-Jährige.

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