Doppelmayr mit ersten Cable-Liner-Ideen

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Fix ist die Realisierung einer Standseilbahn am künftigen Wiener Hauptbahnhof noch nicht. Der Liftbauer Doppelmayr wittert bereits Auftragschancen und hat noch vor Ausschreibungsbeginn ein erstes grobes Konzept für eine solche - speziell an die Situation des 2015 fertiggestellten Bahn- und Öffi-Knotenpunkts angepasste - Verkehrsverbindung entwickelt.

Nach diesem Lösungsansatz könnten pro Zug rund 100 Personen befördert werden, wobei sich die Taktzeiten an jenen der U-Bahn orientieren sollen, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Es sei erklärtes Ziel des Unternehmens, nach internationalen Standorten endlich auch mit einem derartigen System in Wien vertreten zu sein, so Stephan Wabnegger, Geschäftsführer der Doppelmayr-Tochter DCC (Doppelmayr Cable Car). Deshalb stelle man bereits vor Ausschreibungsstart Überlegungen an, wie das Hauptbahnhofgelände mit einem "Cable Liner" erschlossen werden könne.

Ein Betreibermodell sei derzeit in Ausarbeitung. Nachsatz: "Aber erst wenn wir die Ausschreibung kennen, können wir auf Grundlage der Anforderungen ein individuell auf die Bundeshauptstadt zugeschnittenes System entwickeln", so Wabnegger.

Niedrige Investitions- und Betriebskosten

Als Vorteile einer Standseilbahn nennt das Unternehmen niedrige Investitions- und Betriebskosten, gute Integrationsmöglichkeiten in das bereits bestehende Öffi-Netz sowie Flexibilität hinsichtlich des Passagieraufkommens während Stoß- bzw. Nebenverkehrszeiten. Auch in Sachen Umweltverträglichkeit liege ein Cable-Liner vor Bus oder Bahn, verwies Doppelmayr auf eine Studie des Beratungsunternehmens ClimatePartner.

Ob eine Seilbahnlösung am Hauptbahnhof überhaupt verwirklicht wird, ist allerdings noch nicht entschieden - obwohl Bürgermeister Häupl im Juni diese bereits angekündigt hatte. Allerdings wurde vor einer tatsächlichen Entscheidung eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis samt Kostenschätzung Ende 2009 vorliegen soll.

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