Mit wessen Geld?

Flöttl spekuliert wieder in der Karibik

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Die verspielten Bawag-Millionen waren Pleite-Zocker Wolfgang Flöttl keine Lehre. Jetzt spekuliert er auf den Virgin Islands.

Eine unscheinbare Adresse in Bratislava verbirgt das neue Business von Bawag-Spekulant Wolfgang Flöttl. Die SK Business Advisory in der slowakischen Hauptstadt dient dem nicht rechtskräftig wegen Beihilfe zur Untreue verurteilten Lebemann Flöttl als Basis seiner neuen Spekulationsgeschäfte. Der Sitz seiner karibischen Partnerfirma ist bereits aus dem Bawag-Milliardenprozess bekannt: die British Virgin Islands.

Flöttl schätzt Virgin Islands als diskretes Finanzparadies

Flötts Partner von CZ Advisors Limited verbergen sich hinter einem Briefkasten in der pittoresken Hauptstadt Road Town auf Tortola – eine beliebte Adresse bei Finanzspekulanten und Offshore-Tradern. Hauptvorteil der British Virgin Islands: Steuervergünstigungen und diskrete Kapitalanlage. Die Briefkastenfirmen machen 50 % des Staatseinkommens der Karibikinsel aus.

Flöttl, der das milde Klima der karibischen See liebt – erst jüngst war er in Palm Beach, Florida, auf Jachtausflug (Österreich berichtete) –, war schon zu Zeiten seiner gescheiterten Bawag-Millionen-Deals von den Steuerparadiesen auf südlichen Inseln begeistert.

Sein Interesse an Geschäftsaktivitäten in Bratislava dürfte andere Gründe haben. Immerhin kann er dort bei seiner Firma den Titel Managing Director führen.

In der slowakischen Hauptstadt führen einige Fäden in Flöttls Post-Bawag-Zeit zusammen. So gab es dort bereits mehrere diskrete Treffen mit den österreichischen Ermittlungsbehörden, die dort in Tresore mit Flöttls Unterlagen Einsicht nehmen durften.

Denn die Hauptfrage blieb im Bawag-Hauptprozess ungeklärt: Wo ist das von Flöttl verspekulierte Geld hingekommen? Neben Gerüchten, die von Deutschland bis Südamerika ventiliert werden, stellt sich für die österreichische SOKO Bawag des Bundeskriminalamts eine weitere Frage: Mit wessen Geld betreibt Flöttl seine aktuellen Geschäftsaktivitäten?

Die Zeit zur Klärung drängt – die Austro-Ermittler wollen den Fall in wenigen Monaten abschließen.

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