Saftige Abfindung

Hypo zahlte Berlin 1 Mio. Euro Ablöse

Teilen

Tilo Berlin musste als Hypo-Chef vorzeitig gehen, soll aber trotzdem 1 Mio. Euro Ablöse erhalten haben. Obwohl die Bank Staatshilfe brauchte.

Gerade erst sorgten die Kosten für die aktuelle Vorstandsablöse bei der Hypo Group Alpe Adria für gehörigen Wirbel (insgesamt 2,9 Mio. Euro allein für Ex-Bankboss Franz Pinkl) – nun taucht bei Durchsicht des Geschäftsberichts 2009 der Kärntner Hypo eine bereits getätigte fette Abfindungszahlung auf.

Und zwar erhielt der Hypo-Investor und ehemalige Chef des Instituts, Tilo Berlin, im Vorjahr eine Mio. Euro Ablöse, obwohl die kritische Situation der Bank zu diesem Zeitpunkt schon bekannt war, berichtet der Standard. Unter der Rubrik „Bezüge früherer Mitglieder des Vorstandes aus Anlass der Beendigung“ ist auf Seite 155 des Dokuments der Betrag von 1,025 Mio. Euro ausgewiesen. Da Vorstandsmitglied Paul Kocher auf eigenen Wunsch ausgeschieden sei, bleibe nur Tilo Berlin als Adressat der Zahlung.

Die Millionenablöse Berlins wird nun von der "CSI Hypo“ untersucht, heißt es aus dem Finanzministerium. Berlin hatte gemeinsam mit einer Investorengruppe beim Verkauf seiner Hypo-Anteile an die BayernLB 2007 einen goldenen Schnitt gemacht. Im September 2007 machten ihn die Bayern mit einem Fünfjahresvertrag zum Hypo-Boss. Ende April 2009 schied er vorzeitig aus. Gegen den ehemaligen Hypo-Chef ermittelt auch die Münchner Staatsanwaltschaft.

Schon Ende 2008 hatte die Hypo Staatshilfe aus Österreich und neuerlich Geld von der bayerischen Mutter gebraucht. Trotzdem bekam Ex-Chef Berlin seine Ablöse. Der Vertrag von Berlins Nachfolger Franz Pinkl soll nun auch Gegenstand des Untersuchungsausschusses im bayrischen Landtag werden. Geprüft werden soll, ob Pinkls Gage wegen der Staatshilfe nicht zu hoch war.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.