"Wilder Mind"

Mumford & Sons: Album ohne Folk

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Mutiger Schritt: die Band verzichtet auf ihr Markenzeichen - das Banjo!

Vor sechs Jahren wurden Mumford and Sons schlagartig berühmt. Der neue Folksound der Band, das Banjo, der Kontrabass und die unfassbar fesselnde Stimme von Frontman Marcus Mumford brachten etwas in die Musik, das man bis dato noch nie gehört hatte. Schnell avancierte die Gruppe zum Publikumsliebling, ihre Alben "Sigh no More" und auch der Nachfolger "Babel" gingen weg wie die warmen Semmeln. Jetzt steht die neue Platte "Wilder Mind" in den Startlöchern, mit der die Band jedoch einen neuen Weg einschlägt.

Gewöhnungsbedürftig
Auf die typischen Akustik-Instrumente, vor allem ihr Markenzeichen das Banjo, verzichten Mumford and Sons und legen den Fokus nun auf pop-rockige Songs. Der früher so unverkennbare Sound der Band ist weg, stattdessen klingt sie nun plötzlich wie viele andere auch. Schon die erste Single-Auskopplung "Believe" zeigt, dass sich die Musiker verändert und weiterentwickelt haben. Seicht plätschert der Hit dahin, das Gitarrensolo und der Trommel-Rhythmus erinnern noch an die alten Muster, jedoch schon mehr an Coldplay oder Mando Diao. Auch der Rest der Platte lässt den alten Zauber von Mumford and Sons schmerzlich vermissen.

"Es ist kein Statement, wir haben auch nichts gegen unseren alten Sound und sagen nicht für die Zukunft voraus, ob irgendwann wieder mehr akustische Instrumente zu hören sein werden", meint Keyboarder Ben Lovett zum neuen Album, auf dem E-Gitarren und auch Synthesizer-Elemente vorherrschen. "Ich glaube, dass diejenigen, die sich bis hierhin mit uns auf die Reise begeben haben, sicherlich - und hoffentlich - auch weiterhin mit uns reisen." Schon klar, eine Band muss sich weiterentwickeln, vor allem, wenn sie mit zwei recht ähnlichen Alben schon mächtig vorgelegt hat. Aber ob es wirklich der richtige Weg war, völlig auf das zu verzichten, was den Sound ausgemacht hat?

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