Tierschützer-Prozess

Zweite 
Spionin entlarvt

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Trinkerin spionierte für Fahnder. Heute sagt Führungsoffizier aus.

Mit den von ihm geleiteten verdeckten Operationen hat Franz R. vom Bundeskriminalamt den angeklagten Aktivisten bisher einen Bärendienst erwiesen.
Zuerst wurde bekannt, dass eine Beamtin unter dem Namen "Danielle Durand" den Verein gegen Tierfabriken (VgT) unterwanderte, jedoch außer Liebe nichts gefunden hatte.

Vertrauensperson
Nun der nächste Paukenschlag. Wie berichtet, konnten die Tierschützer einen zweiten Polizeispitzel in den eigenen Reihen orten und schließlich auch identifizieren. Die mollige Rothaarige (polizeilich als Vertrauensperson VP 481 geführt) war von Mai bis November 2007 im VgT aktiv, allerdings nur, soweit es ihr Gesundheitszustand zuließ. Denn die Dame hat ein massives Alkoholproblem.

Rekrutiert
Der Hauptangeklagte Martin Balluch: "Offenbar wurde sie von der Polizei aus dem Gefängnis rekrutiert, wo sie eine monatelange Ersatzfreiheitsstrafe wegen uneinbringlichen Geldbußen absaß." Kein Polizeiprofi also, sondern eine trunksüchtige Hausfrau, die in geheimer Mission auf mutmaßliche Mafiosi im Tierschützer-Umfeld losgelassen wurde.

Abhörprotokoll
Auf die Existenz dieses zweiten weiblichen Spitzels kamen die Aktivisten durch ein ihnen zugespieltes Abhörprotokoll. VgT-Chef Balluch: "Kein Wunder, dass die SOKO ihren Ermittlungsakt widerrechtlich geheim halten will. Da gibt es sogar eine zweite Spionin in unseren Reihen, und, wie bei 'Danielle Durand', entdeckt die Agentin keine kriminellen Aktivitäten. Das wollte die Polizei wohl unter den Teppich kehren, da es uns entlastet." Nachsatz: "Wir fordern, sofort zu erfahren, wie viele weitere Spitzel bei uns Tierschützern eingeschleust wurden."

Frage
Eine heikle Frage, die Ermittler Franz R. heute beim Prozess in Wr. Neustadt beantworten könnte. Die Befragung seiner Agentin "Danielle Durand" wurde jedenfalls Donnerstag abgeschlossen.

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