Demo

7.200
 bei Kuss-
Protest
 in Wien

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7.200 haben sich via Facebook zur heutigen Kuss-Demo gegen Homophobie angesagt.

Weltweit war die Empörung groß: Wegen eines Kusses wurde ein lesbisches Paar aus dem Wiener Traditions-Café Prückel geworfen: „Geht’s doch in einen Puff“, hat Chefin Christl Sedlar zu den beiden gesagt.

Nun, eine Woche nach dem Kuss-Eklat, startete Sedlar einen zerknirschten Entschuldigungsversuch: „Meine Reaktion war überzogen“, teilte sie am Donnerstag schriftlich mit. Und: „Ich bedauere die Auseinandersetzung mit den beiden Besucherinnen meines Kaffeehauses“, betonte sie. Sie wolle sich bei den Betroffenen „in aller Form entschuldigen“.

Demo startet 
um 17 Uhr vor Café Prückel
Zorn. Für Anastasia Lopez (19), eine der beiden betroffenen Damen, ist die Entschuldigung so aber nicht annehmbar: „Das passiert nur, weil sie um ihren guten Ruf fürchtet“, sagt sie zu ­ÖSTERREICH (siehe unten).
Deshalb bleibe auch der Aufruf zur Demo gegen Homophobie für heute, Freitag, ab 17 Uhr vor dem Café Prückel aufrecht. 7.200 haben sich inzwischen via Facebook angemeldet: „Wenn nur 1.000 kommen“, sagt Anastasia Lopez, „wäre das ein riesiger Erfolg.“

 

ÖSTERREICH: Christl Sedlar, Chefin des Café „Prückel“, hat sich nun schriftlich entschuldigt …
Anastasia Lopez: Diese Entschuldigung ist nicht echt. Die geschieht doch nur, weil sie um ihren guten Ruf fürchtet. Sie hat uns homophob diskriminiert, das ist ganz klar.

ÖSTERREICH: Weshalb bleiben Sie nun so hart?
Lopez: Weil sie ihre Entschuldigung gleich wieder relativiert hat. So schreibt sie, dass sie weiter darauf achten werde, dass „anerkannte Standards des gesellschaftlichen Verhaltens von allen Gästen eingehalten werden“. Lesben sind ihrer Meinung nach nicht Teil der Gesellschaft.

ÖSTERREICH: Der Demo-Aufruf bleibt somit aufrecht?
Lopez: Ja. Das ist eine Demo gegen Homophobie.

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