Linz

8 Finger wieder 
angenäht

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Nach einem Arbeitsunfall darf Alois K. wieder hoffen: Ärzte retteten acht seiner Finger.

„Es ist eine Riesen-Arbeit – alleine die Logistik: Wo fängt man an, welcher Finger gehört wohin?“ Ulrike Reumayr hat einen anstrengenden Dienst hinter sich: Gemeinsam mit ihrem Kollegen Wolfgang Huber und einem zehnköpfigen Assistenz-Team vollbrachte die Mikrochirurgin am Linzer Unfallkrankenhaus (UKH) eine Meisterleistung. Die Ärzte nähten einem Mann – parallel an beiden Händen – acht Finger wieder an, die dieser am Montag bei einem Arbeitsunfall verloren hatte.

Musste zusehen
Um kurz vor halb acht Uhr ereignete sich das Drama im Produktionswerk einer Türenfabrik im Bezirk Linz-Land. Der 52-jährige Alois K. arbeitete am Plattenschneider, als sich laut Polizei plötzlich die Werkstückspannvorrichtung schloss. Beide Hände des Facharbeiters wurden eingeklemmt – er musste zusehen, wie das automatische Schwenksägeblatt acht seiner Finger abtrennte. Nur die Daumen blieben (fast) heil.

Nach der Erstversorgung durch Rettung und Notarzt kam Alois K. ins UKH. „Ich bin um halb neun Uhr in den OP – und kurz vor zwei Uhr früh wieder heraus“, sagt Reumayr.
Bangen. In 17 Stunden mikroskopischer Kleinarbeit schaffen die Mediziner das Wunder: Alle acht Finger wurden wieder angenäht. Jetzt hoffen alle, dass sie auch vollständig durchblutet werden. „Die kommenden Tage entscheiden“, sagt Primar Albert Kröpfl.

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