Flüchtlinge

AMS-Chef warnt vor "Asyl auf Zeit"

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Abschreckungs-Maßnahmen könnten die Arbeitsmarktintegration erschweren.

AMS-Chef Johannes Kopf warnt vor dem von der Regierung geplanten "Asyl auf Zeit". Er befürchtet, dass die geplanten Maßnahmen die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge "massiv erschweren". "Wenn Arbeitgeber glauben, dass es sein kann, dass die nach drei Jahren wieder heimgehen, wird niemand in eine Ausbildung investieren", so Kopf am Freitag im Ö1-Morgenjournal.

"Unattraktiveres" Zielland
Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass Asyl (rückwirkend mit Mitte November) zunächst für maximal drei Jahre gewährt wird. Danach muss in allen Einzelfällen geprüft werden, ob die Fluchtgründe noch gegeben sind. Sind sie das nicht, wird die betroffene Person ausgewiesen, ansonsten der Asylstatus unbefristet verlängert. Damit soll Österreich als Zielland für Asylwerber "unattraktiver" werden.

Negative Folgewirkungen
Kopf befürchtet negative Folgewirkungen: "Dafür, dass vielleicht X weniger kommen, habe ich das Problem, dass der Rest nicht ordentlich integrierbar ist." In der Begutachtung der Asylgesetz-Novelle hatte das AMS keine Stellungnahme abgegeben. Ähnlich gelagerte Kritik war allerdings vom zuständigen Sozialministerium gekommen, das meinte, die Maßnahme werde die Arbeitsmarktintegration "eher nicht fördern" und die Asylwerber weniger motivieren, rasch die deutsche Sprache zu lernen.

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