Nicht erlaubte Anflugroute?

AUA-Flug entging nur durch Zufall einer Katastrophe

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Maschine wäre beinahe an Berg zerschellt.

Ein Zwischenfall beim Landeanflug einer AUA-Maschine in Lugano im Oktober 2015 soll gefährlicher gewesen sein als angenommen. Es habe nicht viel gefehlt und die Dash-8 mit 59 Menschen an Bord wäre an einem Berg zerschellt.

Dass es sich um den Vorfall am 13. Oktober 2015 um einen "serious incident" gehandelt hat, der durch die Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) geprüft wird, ist bereits seit Februar des Vorjahres bekannt. Damals berichtete "Aviation Herald", dass das Bodennäherungs-Warnsystem angeschlagen habe, die Piloten hätten durchgestartet.

Laut "Kurier" bestünde der Verdacht, dass bei Schlechtwetter eine nicht erlaubte Anflugroute gewählt wurde. Die Piloten könnten außerdem zu früh nach rechts abgedreht haben, weshalb man dem Berg Collina d'Oro gefährlich nahe gekommen wäre. Ein Pilot erklärte gegenüber dem "Kurier", dass eine Katastrophe nur durch "Zufall" verhindert wurde. Austrian-Sprecher Peter Thier sagte auf Nachfrage der APA, die Flugroute sei unerheblich gewesen, da es sich um kein Anflugverfahren gehandelt habe, da auf Sicht geflogen wurde. Bei diesem "visual approach" könnten die Piloten überall fliegen - natürlich nach Rücksprache mit den Fluglotsen des Towers.

Aufgrund des Vorfalls mussten personelle Konsequenzen gezogen werden, so Thier. Allerdings hätten die Piloten in dem Moment, als das Warnsystem Alarm schlug, das Richtige getan und den Anflug abgebrochen. Später landete man in Mailand, da sich in Lugano das Wetter verschlechtert habe. Zum Vorfall selbst und ob die Maschine wirklich zu nahe an den Berg herangeflogen sei, wollte man von AUA-Seite keine Angaben machen, da man dem SUST-Untersuchungsbericht nicht vorgreifen wolle.

Wie "Kurier" und "Austrian Wings" unter Berufung auf eine vertrauliche AUA-Quelle berichten, dürfe der Pilot mittlerweile wieder fliegen, seine Co-Pilotin sei jedoch uneinsichtig gewesen und habe ihren Job verloren. Auch habe nicht die Crew selbst die Brisanz des Vorfalls gemeldet, sondern ein anderer Pilot, der durch die geschlossene Cockpit-Türe den Alarm des Bodennäherungs-Warnsystems hörte. Auch an Austro Control erfolgte die Meldung durch die AUA erst am 4. November. Laut Zivilluftfahrt-Meldeordnung hätte dies spätestens nach 72 Stunden zu erfolgen, sofern nicht außergewöhnliche Umstände dies verhindern.

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