Bei Raftingtour

Abenteurer am Nil ermordet

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Äthiopien: Überfall auf Reisegruppe - Innviertler bei Raftingtour erschossen.

Äthiopien
© APA

Es hätte ein unvergessliches Abenteuer werden sollen – es endete in einer Katastrophe: Vier Österreicher, darunter auch der Salzburger Extremsportler und Kletterpark-Betreiber Reinhold B., wurden bei einer Raftingtour in Äthiopien von Räubern brutalst überfallen. Der Innviertler Stephan F. (27), ein Werkzeugmacher aus Schalchen, wurde bei dem Überfall erschossen. Die drei anderen überlebten. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Der Vorfall ereignete sich Sonntagfrüh in Bahir Dar, 570 km entfernt von der Hauptstadt Addis Abeba: Die vier Österreicher, Teil einer zehnköpfigen Reisegruppe, übernachteten im Camp am Blauen Nil, als sie von Fremden attackiert wurden, dabei fiel der tödliche Schuss.

Freunde holten via Satellitentelefon Hilfe
Im tiefen Schock reagierten die Salzburger Freunde rasch, holten Hilfe via Satellitentelefon: „Die Überlebenden alarmierten uns Sonntagvormittag, wir setzten sofort die Behörden ein“, sagt Martin Weiss vom Außenministerium zu ­ÖSTERREICH.

Stephan F. lebte für das Abenteuer: Der Sohn eines Postlers war Skateboarder und liebte Fallschirmspringen. In der Freizeit kickte er beim FC Schalchen. Die drei Überlebenden waren am Montag auf dem Weg nach Addis Abeba. Sie sollen mit den anderen sechs Reisenden, die im Hotel blieben, so bald wie möglich heim kehren. Das Außenamt gab bereits vor Langem eine partielle Reisewarnung für Äthiopien bekannt.

Irritierend: Vor genau einem Jahr wurde der Top-Banker Gerhard H. (56) aus Oberösterreich bei einer Äthiopien-Tour ermordet.

Jänner 2012: Top-Banker ermordet
Dem 56-jährigen Familienvater aus Leonding wurde vor einem Jahr sein Hobby zum Verhängnis: Der begeisterte Fotograf, im Brotberuf Angestellter bei der Oberbank, unternahm mit einer 22-köpfigen Gruppe eine Rundreise durch die Wüste Danakil zum aktiven Vulkan Erta Ale – er zahlte dafür 7.000 Euro. Schon damals warnte das Außenamt vor Äthiopien-Reisen, doch Gerhard H. ließ sich davon nicht abbringen.

Angriff durch Terrorgruppe. Kurz vor Ende der Reise wurde die Gruppe von Terroristen angegriffen. Gerhard H. und vier andere Reiseteilnehmer wurden getötet.

Es war nicht die erste Afrikareise von Gerhard H.: Er spezialisierte sich auf Fotos von Wüstenlandschaften und den Menschen Afrikas und war bereits mehrmals zuvor auf dem Schwarzen Kontinent. Die Reise nach Äthiopien im Jänner 2012 sollte seine letzte sein.

 

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