Den Ärzten reicht's

Ärzte legen 
Österreich lahm

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Budgetpläne in der Gesundheit seien „Mogelpackung“, Folge ist schlechtere Versorgung.

Wer in zwei Wochen zur Hauptgrippezeit akut erkrankt, den erwischt es doppelt. In Wien, Kärnten und im Burgenland streiken am 14. Dezember die niedergelassenen Ärzte, bleiben die Or­dinationen geschlossen, kündigte die Ärztekammer an. Die Versorgung der Bevölkerung soll aber nicht gefährdet sein, so AK-Vize Johannes Steinhart (siehe Interview).

Ministerium nennt Ärzteforderungen »unseriös«

Es ist ein Paukenschlag und die endgültige Eskalation im Streit zwischen Politik und Ärztevertretern. Entsprechend die Reaktion aus dem Gesundheitsministerium: „Das schießt übers Ziel hinaus“, so Philipp Lindner, Sprecher von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ).

Seit Wochen streitet sie mit Ärzten um das künftige Budget. Bis 2021 sollen die Ausgaben nur noch um 3,2 Prozent steigen. Für die Ärztekammer unakzeptabel: 4,6 Milliarden Euro jährlich würden so in der Versorgung fehlen. Tatsächlich müssten die Ausgaben um fast fünf Prozent steigen. „Unseriös“ nennt Ministeriumssprecher Lindner die Zahlenspiele der Ärzte.

Zentren. Zweiter großer Zankapfel sind die Primär­versorgungszentren: Mehrere Ärzte sollen unter einem Dach oder untereinander vernetzt die ambulante Versorgung sicherstellen. Die Kammer fürchtet nun um die Behandlungsfreiheit der Ärzte. Dem widerspricht das Ministerium vehement: „Es geht darum, die ärztliche Versorgung sicherzustellen“, so Lindner. Weder werde ein Arzt gezwungen, dort mitzumachen, noch sollen die Zentren andere Ärzte verdrängen, teilt Lindner mit.(baa

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