Anzeige

Afghanen-Trio hält Betreuerin in Büro gefangen

Teilen

Drei junge Flüchtlinge haben ihre Betreuerin in deren Büro gefangen gehalten.

Das ehemalige ­Jugendheim in Görtschach, in dem bis 2004 Problemkinder und Jugendliche sonderpädagogisch betreut worden waren, geriet in der Vergangenheit häufiger in die Negativschlagzeilen. Doch der jüngste Vorfall dürfte einmalig sein. Drei Jugendliche hielten eine Pädagogin in deren Büro gefangen.

Görtschach wird heute von den Kinderfreunden aus Ferlach betrieben. Untergebracht sind dort jetzt 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Alter von sieben bis 17 Jahren.

Das Trio lässt sein 
Opfer nicht telefonieren

Drei von ihnen – sie stammen aus Afghanistan – drangen gegen 2.30 Uhr in das Büro ihrer Betreuerin ein. Fast eine Stunde lang hielten sie die 37-jährige Pädagogin dort gefangen. Ein Martyrium für die Betreuerin, die nicht flüchten konnte.

Der Jüngste der Burschen ist gerade einmal zwölf Jahre alt. Sein Komplize ist 13, der Rädelsführer 17. Er stellt sich der Pädagogin in den Weg und verhindert, dass diese ihr Büro verlässt. Als sie den Telefonhörer in die Hand nimmt, um Hilfe zu holen, drücken ihn die Burschen mit Gewalt wieder auf die Gabel. Die 37-Jährige hat keine Chance.

Polizei erstattet Anzeige wegen Freiheitsberaubung

Es ist bis heute nicht geklärt, was die jungen Flüchtlinge mit ihrer Aktion bezwecken wollten. Sie durchsuchen zwar das Büro, erbeuten aber nichts. Doch sie kommen Stunden später wieder.

Inzwischen ist es schon 7 Uhr früh. Das „Spielchen“ beginnt von vorn. Diesmal halten die drei Burschen die Pädagogin für etwa 20 Minuten gefangen. Doch dann gelingt der 37-Jährigen die Flucht aus ihrer misslichen Lage.

Sie schafft es, auf den Gang zu laufen, und schreit dort laut um Hilfe. Das Trio flüchtet.

Die Polizei ermittelt nun wegen Freiheitsberaubung und Nötigung gegen die jungen Flüchtlinge, wobei die beiden jüngeren Täter noch nicht strafmündig sind. Sie können daher auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.