Onkel gefunden

Asyl-Drama um Bub (12)

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Syrischer Flüchtling Shiar soll nach Deutschland, wenn Eltern gefunden werden.

Shiars Schicksal rührt weiterhin die Herzen: Wie berichtet, hatten die Eltern den Buben am 20. September am Westbahnhof zurückgelassen, weil das Geld nicht für die Fahrkarte gereicht hatte. „Wir haben jetzt einen Onkel in Österreich gefunden“, sagt Norbert Ceipek von der Drehscheibe, einer Einrichtung der Wiener Jugendwohlfahrt, die sich nun um Shiar kümmert.

Parallel läuft die Suche nach den Eltern weiter. Sie werden in Deutschland vermutet. Die dortigen Behörden haben ihre volle Unterstützung zugesichert und nehmen Shiar auch auf, wenn die Eltern ausgeforscht werden.
Inzwischen besucht der Bub neben der Schule die Deutsch- und Sportkurse des Vereins Sprungbrett: „Wir betreuen 92 Kinder und Jugendliche – vor allem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“, so Obmann Bratislav Nikolic. Für seine wichtige Arbeit braucht der Verein Spenden.

Heuer schon 1.109 "Shiars"

Der Syrer Shiar (12) ist leider kein Einzelfall: Heuer wurden bis Ende August in Österreich schon 1.109 unbegleitete minderjährige Asylwerber aufgegriffen – im Vorjahr waren es „nur“ 718. „Alleine an dem Tag, an dem wir Shiar bekommen haben, gab es vier weitere Fälle“, so Norbert Ceipek von der Drehscheibe. Jugendliche Asylwerber haben im Verfahren bessere Chancen und werden daher von den Eltern oft vorgeschickt.

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