Zeit drängt

Autist erhält Delogierungsaufschub

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Angebotene neue Wohnung ist laut Autistenhilfe nur "Notlösung".

Noch ist nicht entschieden, ob jene Wiener Familie mit autistischem Kind, die unmittelbar vor der Delogierung steht, in die angebotene Ersatzwohnung zieht. Wie Ruth Kurz, die Generalsekretärin des Dachverbands Österreichische Autistenhilfe berichtete, wird nun ein Räumungsaufschub gewünscht. Denn die neue Unterkunft sei renovierungsbedürftig und damit derzeit nur eine "absolute Notlösung", hieß es.

Seitens Wiener Wohnen hieß es, die Wohnung werde adaptiert. Bis dahin soll die Familie in der bisherigen Gemeindewohnung bleiben dürfen, denn Wiener Wohnen wird einen Delogierungsaufschub in die Wege leiten.

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (S): Es werde unter "gegebenen Rahmenbedingungen und in enger Abstimmung mit den Sozialeinrichtungen der Stadt" die Aufschiebung des Delogierungstermins bei Gericht beantragt.

Laut Wohn-Ressort ist davon auszugehen, dass damit der Termin für die Räumung - der 15. November - obsolet ist. In Abstimmung mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) werde er bis zur Instandsetzung und Adaptierung der neuen, vom FSW bereitgestellten Wohnung ausgesetzt, hieß es.

Delogierung stand bevor
Die insgesamt sechsköpfige Familie hätte bis Mitte des Monats aus ihrer derzeitigen Gemeindewohnung im 22. Bezirk ausziehen, da ein rechtskräftiger Delogierungsbescheid vorliegt. Nachbarn hatten sich über das Verhalten des autistischen Buben beschwert, der unter anderem gelärmt und gegen die Wände geklopft haben soll.

Nicht nur mit dem Zustand der nun angebotenen Wohnung, auch mit der Lage hat die Autistenhilfe wenig Freude. Sie liege an einer stark befahrenen Straße. Dies sei für den autistischen Buben nicht optimal, wurde betont.

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