Raub-Serie in NÖ

Bankomat-Gangster schlugen wieder zu

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Dritter Diebstahl in Niederösterreich innerhalb nur einer Woche.

Bankomat-Diebstähle in Niederösterreich werden zur Serie: Am Samstag in den frühen Morgenstunden hat sich die dritte derartige Tat binnen einer Woche ereignet. Heimgesucht wurde die Volksbank in Hadersdorf am Kamp (Bezirk Krems), berichtete die Sicherheitsdirektion.

Maskiertes Quartett
Den Ermittlern zufolge war beim jüngsten Coup ein maskiertes Quartett am Werk. Einer der Täter hatte demnach gegen 3.25 Uhr die mittels Taster zu öffnende Eingangstür des Geldinstituts blockiert, während sich die drei anderen im Foyer an den Bankomat heranmachten. Die Männer verluden ihre Beute in einen silberfarbenen Kombi und flüchteten vermutlich in Richtung S5.

Den Ermittlern zufolge sind - wie in den beiden vorangegangenen Fällen - Lichtbilder aus der Überwachungskamera sichergestellt worden. Zur Höhe des angerichteten Schadens machten die Beamten vorerst keine Angaben. In den zwei Fällen zuvor war von jeweils etwa 50.000 Euro Beute die Rede.

Der erste von drei Bankomat-Diebstählen binnen einer Woche in Niederösterreich hatte sich am vergangenen Samstag in der Raiffeisenbank Großkadolz in der Gemeinde Seefeld-Kadolz (Bezirk Hollabrunn) ereignet. Bei der Tat in den frühen Morgenstunden dürften drei Männer am Werk gewesen sein. Sie verluden das Beutestück aus dem Foyer des Geldinstituts in einen Lieferwagen und suchten das Weite.

Am Mittwoch wurde die Erste Bank-Filiale in Neudorf bei Staatz (Bezirk Mistelbach) heimgesucht. Ebenfalls drei Männer knackten laut Polizei gegen 0.30 Uhr die Eingangstür zu dem Geldinstitut und entwendeten den im Foyer aufgestellten Automaten. In der Weinviertler Gemeinde kam es in derselben Nacht außerdem zu zwei weiteren Einbrüchen. Aus einem Autohaus wurden ein schwarzer Audi A4 Avant gestohlen und von einem abgestellten Kundenfahrzeug aus dem Bezirk Mistelbach die Kennzeichentafeln abmontiert. Mit dem Fahrzeug dürfte der Bankomat abtransportiert worden sein.

Eingebrochen wurde außerdem bei einem Busunternehmen neben dem Autohaus. Ein dort entwendetes selbst gebautes Montagewagerl ist später vor der Bankfiliale gefunden worden. Nicht zuletzt sind in Neudorf noch weitere Kennzeichentafeln gestohlen worden.

Der bisher spektakulärste Coup in Niederösterreich hatte sich in der Nacht auf 3. September in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) ereignet. Bei der dortigen Raika war ein Bankomat gesprengt worden. Mindestens vier Täter erbeuteten einen sechsstelligen Bargeldbetrag und richteten ähnlich hohen Sachschaden an. Die Raiffeisen-Landesbank hat 5.000 Euro Belohnung für Hinweise zur Aufklärung der Tat ausgesetzt.

Ebenfalls in der Nacht auf 3. September ereignete sich im Burgenland ein Bankomat-Diebstahl. Unbekannte Täter waren in eine Supermarktfiliale in Neusiedl am See eingedrungen. Sie trennten jenen Teil des Geräts ab, in dem sich die Geldausgabe befindet, und ergriffen die Flucht.

Neun Fälle in NÖ
Allein in Niederösterreich zählen die Kriminalisten seit dem Frühjahr nunmehr neun Fälle. Vier Bankomaten wurden gestohlen, zwei weitere Male blieb es beim Versuch. Zwei Geldautomaten sind aufgeschnitten worden. Dazu kam die Sprengung in Brunn am Gebirge.

Einem Ermittler zufolge sind Bankomat-Diebstähle nicht allein auf Niederösterreich bzw. den Osten Österreichs beschränkt. Derartige Fälle gebe es vor allem im Grenzbereich auch in Tschechien. Mit den Kollegen im Nachbarland bestehe diesbezüglich enger Kontakt. Aus der Slowakei und aus Ungarn seien ebenfalls Coups bekannt.

Eine Möglichkeit, diese Taten rasch abzustellen, sehen Kriminalisten darin, Bankomaten mit Alarmpaketen auszustatten. Die Geldscheine sollten eingefärbt werden, sobald ein Gerät gewaltsam von seinem Standort entfernt bzw. aufgeschnitten wird.
 

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