Kundin überlebte nur knapp

Bankraub-Opfer: Top-Anwältin übernimmt den Fall

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Anwältin Wagner will jetzt die Bank nicht nur moralisch, sondern juristisch in die Pflicht nehmen.

Wien. Via oe24.TV ging Julia L. an die Öffentlichkeit. Die 58-Jährige ist jene Bankkundin, die Anfang April von einem Täter mit Coronamaske ohne Grund und ohne Vorwarnung in einer Filiale nieder­geschossen wurde. Die alleinstehende Frau überlebte den Durchschuss nur knapp – „die Wunde am Rücken ist noch immer offen. Ich habe Schmerzen, kann nicht selbst duschen, kann nichts heben, habe eine Riesennarbe und traue mich kaum mehr auf die Straße.“ Wie berichtet, geht es ihr jetzt noch schlechter, seit zwei Männer von der Bank bei ihr auftauchten und ihr neben einem kleinen Blumenstrauß als Trost und Entschädigung fünf Jahre Gratis-Kontoführung im Wert von 176 Euro schenkten. Dieser „Gutschein“ in Form eines lapidar formulierten Briefes „trafen mich wie eine zweite Kugel. 176 Euro dafür, dass ich fast gestorben wäre!“

Insidertipp? Die prominente Rechtsanwältin Astrid Wagner übernahm jetzt den Fall und will gegen den unsensiblen Umgang mit einem Verbrechensopfer vorgehen: „Ich sehe das wie meine zutiefst gekränkte Mandantin. Die Bank hätte dafür sorgen müssen, dass die Geldautomaten nicht mitten im Kundenverkehr befüllt werden. In einer Zeit, da alle Masken trugen, wurde der Täter damit ja richtiggehend angelockt. Und der Security-Mitarbeiter, der vor dem Eingang gestanden sein soll und der gesehen haben muss, dass ein Überfall stattfand, hätte Frau L. nicht mehr hineinlassen dürfen.“ Recht­liche Schritte gegen die Bank werden eingeleitet – der Pistolero, der möglicherweise einen Insidertipp hatte, ist übrigens nach wie vor flüchtig.

(kor)

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