Chronologie

Banküberfälle mit Geiselnahmen in Ö

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1993 verschanzte sich ein Räuber in einem Kindermodengeschäft.

Immer wieder geraten Angestellte oder Kunden bei einem Überfall plötzlich in die Gewalt eines Bankräubers, wie ein Überblick über die aufsehenerregendsten Fälle aus gut zwei Jahrzehnten zeigt. Generell schätzen Kriminalitätsexperten Geiselnahmen in heimischen Geldinstituten im Vergleich zu vielen anderen Ländern aber als Ausnahmeerscheinungen ein. Häufig begehen die Täter am Ende Selbstmord. Zurück bleiben in jedem Fall geschockte und - zum Teil auch langfristig - traumatisierte Opfer.

2. August 1988
In Wien-Favoriten überfällt ein Bankräuber eine Filiale der Ersten Österreichischen Sparcasse in der Laxenburgerstraße. Der 50-Jährige nimmt eine Geisel und zwingt die Kassierin zur Herausgabe von mehr als einer halben Million Schilling. Als die Exekutive eintrifft, erkennt der Verbrecher die Ausweglosigkeit seiner Lage und erschießt sich selbst.

6. Oktober 1988
In Salzburg-Anif überfällt ein 19-jähriger Niederösterreicher mit einer Pistolenattrappe die Raiffeisenkasse, nimmt eine Kundin als Geisel und erbeutet rund 300.000 Schilling. Wenige Stunden später wird der Täter festgenommen.

30. November 1988
Bei einem Überfall auf eine Filiale der Creditanstalt in Wien-Innere Stadt erbeuten drei bewaffnete Täter rund fünf Millionen Schilling. Die maskierten Männer lauern vor Geschäftsbeginn am Hintereingang der Bank und nehmen die nach und nach eintreffenden zehn Angestellten als Geiseln.

24. Oktober 1990
Bei einem bereits in seinen Anfängen gescheiterten Überfall auf die Filiale der Ersten Österreichischen Sparcasse in der Gumpendorfer Straße 96 in Wien-Mariahilf wird der 41-jährige Filialleiter niedergeschossen und schwer verletzt. Ein Täter feuert zweimal auf den Mann, der eine Angestellte vor den drei Gangstern warnen will, und trifft ihn in den Bauch. Die Täter flüchten zu Fuß.

23. Dezember 1992
Ein Räuber erbeutet bei einem Überfall auf die Raika-Filiale in der Kärntner Straße 51 in der Wiener Innenstadt knapp 150.000 Schilling und nimmt eine Kundin als Geisel.

 14. Juni 1993
Eine Bank Austria in der Gatterburggasse in Wien-Döbling wird überfallen. Der Täter erschießt auf der Flucht einen Polizisten und verschanzt sich mit zunächst vier Geiseln in einem "Mary"-Kindermodengeschäft auf der Döblinger Hauptstraße. Nach stundenlangem Nervenkrieg feuert der Verbrecher auf den Unterhändler der Polizei, Oberst Friedrich Maringer. Dessen Handy in der Brusttasche verhindert das Schlimmste. Während des nachfolgenden Kugelhagels der Polizei stirbt der Täter - er erschießt sich selbst.

20. Juli 1993
Bei einem Überfall auf die Raika in Zwölfaxing (Bezirk Wien-Umgebung) wird einer der beiden Täter von einem Gendarmen erschossen. Sein Komplize nimmt kurzfristig die Kassierin als Geisel, ehe er mit einem gestohlenen Pkw flüchtet.

3. Oktober 1994
Schauplatz eines "atypischen Banküberfalls" ist die Volksbank-Filiale in der Feldkellergasse 16 in Wien-Hietzing. Ein bewaffneter Täter spaziert in der Mittagspause in das Geldinstitut, sperrt die Angestellten in den Keller und räumt den Tresor aus.

 25. April 1995
Die Bank Austria auf dem Wallensteinplatz 2a in Wien-Brigittenau ist Tatort eines spektakulären Coups. Der Gangster nimmt die Frau des Filialleiters kurz vor 10.00 Uhr als Geisel und bugsiert diese in das Geldinstitut.

30. September 1998
Ein brutaler Banküberfall mit anschließender Geiselnahme endet in der Innsbrucker Innenstadt blutig: Ein Täter wird von der Polizei erschossen, zwei Passanten werden verletzt. Ein weiterer Räuber wird gestellt.

11. April 2001
Ein 18-jähriger Banklehrling wird zur Geisel dreier Räuber: Die mit Faschingsmasken getarnten Männer bringen den Jugendlichen in ihre Gewalt und erzwingen die Öffnung des Tresorraums. Als sie die Bank verlassen, löst sich ein Schuss, der einen Täter in den Oberschenkel trifft. Ein älterer Kunde stößt mit den Räubern zusammen und verletzt sich bei dem Sturz.

9. Mai 2003
Nur knapp geht ein Banküberfall in Linz an einer Tragödie vorbei: Ein 37-Jähriger bringt 16 Geiseln in seine Gewalt, die er nach und nach gehen lässt. Um ein Haar kommt es dabei zu einer Bluttat: Der Geiselnehmer setzt einem 15-jährigen Lehrmädchen die Pistole an die Brust und drückt zweimal ab. Wie sich später herausstellt, war der Schlagbolzen gebrochen, wodurch sich kein Schuss löste.

8. Februar 2006
In Innsbruck nimmt ein Bosnier im Zuge eines Bankraubes drei Personen vorübergehend als Geisel. Zunächst bringt er einen Autofahrer in seine Gewalt und fordert ihn auf, zu dem Geldinstitut zu fahren. Der Fahrer flüchtet, woraufhin der Täter ein zweites Auto kapert und gemeinsam mit den beiden Insassen den Tatort verlässt. Mit Beute und einem Mann in seiner Gewalt flüchtet er schließlich. Als ihn die Polizei findet, ergibt er sich ohne Widerstand.

25. Jänner 2007

Eine 63-Jährige wird Donnerstagmittag bei einem Banküberfall in Innermanzing (Bezirk St. Pölten) kurzfristig als Geisel genommen. Ein unbekannter Täter hält ihr ein etwa 30 Zentimeter langes Messer an die Kehle und erzwingt so die Herausgabe von Bargeld. Anschließend flüchtet er mit einem Pkw.

27. Februar 2007
Ein 40-jähriger Wiener nimmt in einer BAWAG-Filiale in der Mariahilfer Straße in Wien-Neubau mit einer Pistolenattrappe sechs Bankangestellte stundenlang als Geiseln. Der Mann fordert Getränke, Zigaretten, ein Gespräch mit seinem Bruder sowie psychologischen Beistand. Vor Gericht gibt der 40-Jährige an, er habe in der Bank "Hilfe gesucht" und "mit jemandem reden wollen".

30. Oktober 2008
Ein 43-jähriger Bosnier überfällt ein Geldinstitut in Feldkirch-Tosters, nimmt eine 37-jährige Angestellte als Geisel und zwingt die Frau, ihn mit ihrem Auto fünf Stunden quer durchs Land bis nach Österreich zu fahren.

20. Jänner 2011
Mit dem Selbstmord des Täters endet ein bewaffneter Überfall mit Geiselnahme auf eine Bank in Riezlern im Vorarlberger Kleinwalsertal. Der Mann bringt zunächst zwei Mitarbeiterinnen in seine Gewalt. Als die Polizei anrückt, tötet er sich durch einen Kopfschuss.

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