Irre und grausam

Besten Freund im Rausch erschossen

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Ein Junkie schoss seinem besten Freund mit der Schrotflinte ins Gesicht.

Der kalte Gestank aus der Kellerwohnung in der Arltgasse im 16. Bezirk zieht durch das ganze Stiegenhaus. Die Anwohner haben alle Fenster weit aufgerissen, halten sich die Hand vor die Nase, sobald sie ihre Wohnungstür öffnen. Sie sind geschockt, können es nicht fassen, dass sie seit zwei Wochen mit einer Leiche und einem Mörder unter einem Dach leben. „Mit dem gab es immer Ärger. Die Polizei musste oft kommen“, sagt eine Nachbarin über Erwin Z. (47). Doch dass er einen Menschen töten könnte, damit hätte die Hausbesorgerin nie gerechnet.

Bereits am 6. Juli besuchte der zwei Jahre jüngere Christian J. seinen einzigen Freund. Die beiden Arbeitslosen verband das gleiche Problem: Drogenabhängigkeit. Doch während Christian J. (45) den Kampf gegen das Rauschgift aufgenommen hatte und in ­einem Drogenersatzprogramm war, steckte Erwin Z. tief im Drogensumpf.

Verdächtiger liegt todkrank im Spital
Wie ÖSTERREICH berichtete, kam es zum Streit. Dabei soll Erwin Z. zu seiner Schrotflinte gegriffen und abgedrückt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Damit sein ausgehungerter Hund nicht an der Leiche knabberte, wickelte der Sozialfall das Opfer in eine Decke und versteckte den Toten in der Wohnung. Und lebte weiter, als wäre nichts passiert.

Erst zwei Wochen später vertraute sich Erwin Z. seinem Sozialarbeiter an. Beichtete ihm die ganze Tat. Die Polizei stürmte daraufhin die Wohnung, fand den Leichnam und nahm den hepatitiskranken Junkie fest. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands liegt Erwin Z. jetzt im AKH und steht unter ständiger Beobachtung.

Streiterei um Drogenkonsum

Sie lebten nur ein paar Meter voneinander entfernt – und sahen sich fast täglich. Dabei konsumierten sie auch Drogen. Doch zumindest einer war mit der Situation (und der Freundschaft) offenbar nicht zufrieden. „Der Christian wollte mit den Drogen Schluss machen. Er war ein ganz Lieber und hat mir auch immer sehr geholfen“, berichtet Nachbarin Ana St. aus dem zweiten Stock. Hingegen hinterließ Erwin Z. bei der Anwohnerin ein schlechtes Bild. „Er war laut, aggressiv, und wir hatten alle Angst vor ihm. Vor allem, wenn er mit seinem großen Hund unterwegs war.“ Einige sind erleichtert, alle geschockt.

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