Bis zu 15 Jahre Haft drohen

Top-Polizist terrorisierte Familie

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Der Pensionist (66) soll sich als brutaler Familien-Tyrann aufgespielt haben.

Dem pensionierten Chefinspektor Siegfried S. (66) wird heute ab 9.30 Uhr im Saal 106 des Wiener Landesgerichts wieder der Prozess gemacht. Die Anklageschrift gegen 66-Jährigen liest sich wie das Drehbuch zu einem Horror-Film. Jetzt drohen ihm bei einem Schuldspruch bis zu 15 Jahre hinter Gittern – es gilt die Unschuldsvermutung.

Der ehemalige Top-Polizist soll sich laut Staatsanwältin Ursula Kropiunig als Familientyrann der übelsten Sorte aufgespielt haben. Den Reisepass der Gattin einkassiert, ihr und den gemeinsamen Kindern mit geladenen Waffen im Wohnzimmer gedroht haben. Und immer wieder Schläge für seine Frau und die drei Mädchen (die bei der Anklageerhebung 14, elf und acht Jahre alt waren) – so soll der pensionierte Chefinspektor Siegfried S. seine Familie terrorisiert haben.

Angeklagter saß bereits sieben Monate in U-Haft
Vor zwei Jahren musste sich der Rentner, der deswegen schon sieben Monate in U-Haft gesessen war, vor Gericht verantworten. Doch damals präsentierte sich der Angeklagte im karierten Sakko und mit dicker Brille als regelgerechtes Unschuldslamm, versuchte, sogar sich als Opfer hinzustellen und gab zu Protokoll: „Ich habe vor meiner Frau Angst gehabt, dass sie mich erschießt, deswegen hatte ich auch drei Waffen im Auto, die die Polizei gefunden hat.“ Auch sein damaliger Rechtsbeistand versuchte, die Frau als Täterin hinzustellen.

„Ich betäube Kinder und schlitze ihnen Bauch auf“
Obwohl die Gattin des Ex-Beamten nach einer weiteren Morddrohung ins Frauenhaus geflüchtet war und dort Unterschlupf fand. „Ich werde die Kinder betäuben, sie erschießen, ihnen dann den Bauch aufschlitzen!“, soll der Ex-Chefinspektor wieder einmal gedroht haben. Heute soll ein Urteil gesprochen werden.

(lam)

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