Unfall in Wien

Bub stürzt aus dem 5. Stock - Lebensgefahr

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Der Vater des Buben brachte gerade dessen Schwester zur Schule.

Familien-Tragödie in Floridsdorf: Ein Vater, der die Tochter zur Schule brachte, ließ seinen Sohn allein zu Haus. Prompt klettert der Bub zum Fenster.

Es war um 8 Uhr in der Früh, als Nachbarin Sened C., die ebenfalls ihre Kinder zur Schule gebracht hatte, heim in den Plattenbau in der Bubergasse kam. Dort stand schon eine andere Nachbarin, Gül K., mit einem Kind in den Armen, das wie am Spieß weinte, und schrie: „Weißt du, zu wem der Kleine gehört?“ Die beiden Frauen besprachen kurz, was passiert ist, dann rief Sened Polizei und Rettung – denn eins war klar: Der Bub war aus einem Fenster im 5. Stock gefallen. Andere Zeugen hatten beobachtet, wie er im Rasen landete, aufstand, aber dann wankend wieder zusammen- und lauthals in Tränen ausbrach.

Bevor die Profi-Helfer am Ort des Geschehens eintrafen, stand plötzlich der Vater des kleinen Gabriel da, der gebürtige Serbe Sasa D., und nahm der Türkin Gül ungeduldig den Sohn ab: „Der hat doch nichts, wir gehen jetzt rauf.“ Zum Glück kam in diesem Moment die Rettung.

Das Einsatzteam erkannte sofort den Ernst der Lage – immerhin war der Bub rund 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Der Vierjährige wurde mit Blaulicht auf ins SMZ-Ost gebracht. Laut Auskunft der Ärzte sind die Verletzungen schwerwiegend: „Es besteht weiterhin akute Lebensgefahr“, hieß es Freitag zu Redaktionsschluss.

Gabriels Vater, der seinen Sohn allein zu Hause gelassen hatte, als er die Tochter zur Schule brachte, muss mit einer Anzeige wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht rechnen. Und hoffen, dass sein Sohn überlebt.

Sened C. war eine der ersten an der Unfallstelle. „Eine Frau aus dem Haus hatte den Buben gefunden. Er ist in der Wiese gelandet, ist aufgestanden, aber dann fiel der Kleine wieder hin.“ Die Nachbarinnen riefen sofort die Rettung: „Wir haben uns sofort gedacht, dass der Kleine ins Spital muss.“ Nur der Vater dachte, dass er seinen Sohn einfach ist Bett legen könnte – und alles wird wieder gut. Sened C.: „Wir beten alle, dass der Bub überlebt.“

(kor)

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