Kriminalstatistik 2017

Cyber-Kriminalität explodiert: Anstieg um 23 %

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Einbrüche, Kfz-Diebstähle und Gewaltdelikte zurückgehend

2017 hat es in Österreich bisher 251.795 Anzeigen gegeben. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 bedeutet das einen Rückgang von 6,5 Prozent. Das zeigen die vorläufigen Halbjahres-Zahlen der Kriminalstatistik für Österreich. Delikte wie Wohnraumeinbrüche, Kfz-Diebstähle und Gewaltdelikte gingen zurück, bei der Internetkriminalität wurde ein neuer Rekordwert erreicht, hieß es.

Von Jänner bis Juni 2017 wurde der niedrigste Anzeigenwert der letzten zehn Halbjahre erreicht, berichtete das Innenministerium. Im ersten Halbjahr des Jahres 2016 waren es noch 269.342 Anzeigen gewesen. Gestiegen ist hingegen die Aufklärungsquote, die derzeit bei 48,2 Prozent liegt. Vor einem Jahr lag die Quote zum Stichtag 1. Juli bei 45,5 Prozent, 2008 bei 38,5 Prozent.

Weniger Einbrüche und Anzeigen

Ein Trend, der sich bereits im zweiten Halbjahr 2016 abzeichnete, hat sich auch in den ersten sechs Monaten 2017 fortgesetzt: Die Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser sanken weiter (6.547 Anzeigen). Dämmerungseinbrüche in den Wintermonaten wurden ebenfalls reduziert. Die Zahl der Anzeigen ging diesbezüglich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 (6.947 Anzeigen) um 400 zurück. Auch der Diebstahl von Pkw, Lkw und Krafträdern sank von Jänner bis Juni 2017 um 4,9 Prozent auf einen historisch tiefen Wert von 1.282 Anzeigen.

Ebenfalls positive Nachrichten gibt es bezüglich der Gewaltdelikte. Nach einem Anstieg im Jahr 2016 liegt die Zahl der Anzeigen derzeit bei rund 20.600, was einem Rückgang von über 1.000 Anzeigen entspricht (1. Halbjahr 2016: 21.656 Anzeigen).

Internetkriminalität stieg erneut

Internetkriminalität stieg nach der ersten Datenerhebung im 1. Halbjahr 2017 erneut um beinahe 23 Prozent. Mit 7.541 Anzeigen wurde zum Stichtag 1. Juli 2017 ein neuer Rekordwert erreicht. Im Bereich der Wirtschaftskriminalität stiegen die Zahlen um 3,3 Prozent von 26.175 auf 27.036 Anzeigen innerhalb eines Jahres.

Heruntergebrochen auf die Bundesländer ist der größte Rückgang bei Anzeigen in Niederösterreich (minus 8,6 Prozent), dem Burgenland (minus 8,4 Prozent) und in der Steiermark (minus 8,3 Prozent) zu verzeichnen, gefolgt von Oberösterreich (minus 7,1 Prozent), Wien (minus 6,7 Prozent), Tirol (minus 5,7 Prozent), Salzburg (minus 4,1 Prozent) und Kärnten (minus 3,9 Prozent). Lediglich Vorarlberg hat mit einem Plus von 1,9 Prozent einen Anstieg zu melden.

Höhere Aufklärungsquote

131.707 Tatverdächtige wurden im ersten Halbjahr 2017 bereits ausgeforscht. Davon besaßen 78.646 die österreichische Staatsbürgerschaft, 53.061 hatten den Status eines Fremden. Das entspricht 40,3 Prozent und somit einer Steigerung von 0,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016. Von den fremden Tatverdächtigen waren 10.079 Asylwerber (1. Halbjahr 2016: 11.183), was einem Minus von 9,9 Prozent entspricht, und 2.487 nicht rechtmäßig im Bundesgebiet Aufhältige (plus 17,8 Prozent).

"Ich bedanke mich für den vorbildlichen Einsatz und das Engagement", zollte Innenminister Wolfgang Sobotka seinen Beamten Respekt. "Die Zahlen verdeutlichen, dass die Arbeit der Polizeibeamten Wirkung zeigt. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir Entwicklungen in den Bereichen Terrorismus, Schlepperei und natürlich auch Internetkriminalität nicht verschlafen dürfen. Hier braucht es Rückendeckung und Instrumente, um die Sicherheit nicht ernsthaft zu gefährden. Andere Staaten in Europa sind hier in vielen Bereichen weit voraus", sagte der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler.

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