Gesundheitsrisiko

Das ist Österreichs Albtraum-Schule

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In Altmünster verrottet eine Schule. Schimmel und Asseln sind fast überall. 

Aus den Decken tropft das Wasser, Asseln laufen hinter den Wänden, Schimmelpilz ist überall. Was 120 Schüler der Hauptschule Altmünster (Bezirk Gmunden) tagtäglich ertragen müssen, gleicht einem Albtraum. Kurzerhand griff jetzt sogar der Amtsarzt ein und schloss gleich zwei Klassenräume, den Physik- und den Werkraum. Auch die Schulküche und die Bibliothek der Ekel-Schule dürfen von niemandem mehr betreten werden.

Amtsarzt warnt vor gesundheitlichen Gefahren
"Die Situation für die Schüler ist unerträglich. Einige Eltern haben schon überlegt, ihre Kinder aufgrund der Gesundheitsgefährdung nicht mehr in die Schule zu schicken“, erklärt die Obfrau des Elternvereins, Veronika Ruprich-Rossak, im Gespräch mit ÖSTERREICH. Schon seit zwanzig Jahren ist die Schule feucht, aber so schlimm wie jetzt war es noch nie. Amtsarzt Erwin Teuschl war am Montag zu einer Besichtigung im Gebäude und fand in vielen Räumen Schimmelbefall, der nicht nur übel stinkt, sondern auch eine echte Gefahr für Lehrer und Schüler ist.

Räume nur mit Atemschutzmaske betreten
In seinem Gutachten warnt Teuschl vor "hochwirksamen Giftstoffen, die beim Menschen langfristig schwere gesundheitliche Schäden verursachen können“. Konsequenz: Einige Räume dürfen nun gar nicht mehr oder nur mehr mit Atemschutzmasken betreten werden, andere werden in einer Sofortmaßnahme nun endlich saniert. Kein Wunder, denn: Nicht nur Wasser rinnt hier durch die undichten Fenster, auch zwei bis drei Zentimeter große gelbe Würmer treiben auf dem Schulgelände ihr Unwesen. Eine enorme Gesundheitsbelastung für die 10- bis 15-Jährigen Schüler.

Problem: Schule steht unter Denkmalschutz
Bürgermeister Hannes Schobesberger erklärt: "Auch wir wünschen uns so rasch wie möglich eine Generalsanierung, aber das Gebäude ist denkmalgeschützt. Was wir derzeit machen können, sind nur kosmetische Dinge.“ Seine Hoffnung: dass der Denkmalschutz für eine Sanierung aufgehoben wird oder die Gemeinde gar eine komplett neue Schule bauen darf. Währenddessen werden in der Hauptschule jetzt die schlimmsten Missstände beseitigt, alter Putz abgeschlagen, die Wände chemisch behandelt und neue Wandplatten angebracht. Doch Elternvertreterin Ruprich-Rossak warnt: "Auf Dauer wird das auch nicht helfen.“

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