Ried im Innkreis

Das sagt die Fritzl-Gutachterin

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Laut Psychiaterin Kastner sind die Angeklagten „narzisstisch gestört“ – aber schuldfähig.

Der heutige Tag war im Oma-Mord-Prozess am Landesgericht Ried als Ersatztag geplant – jetzt könnte es einer der wichtigsten werden. Mit Spannung wird die Aussage von Gerichtsgutachterin Adelheid Kastner – sie erstellte u. a. auch Josef Fritzl die Expertise – erwartet. Angeklagt sind der 19-jährige Lukas S. und sein Großvater Leopold D. (72). Der Jüngere hat gestanden, seine Oma Renate D. (68) im Oktober 2012 mit einer Axt erschlagen zu haben. Dem 72-Jährigen wirft die Anklage vor, seinen Enkel dazu angestiftet zu haben – was dieser bestreitet.

Opa zur Polizei: Frau liege "bewusstlos" am Boden
Im Gutachten bezeichnet Kastner sowohl Opa als auch Enkel – für beide gilt die Unschuldsvermutung – als nicht geisteskrank, also schuldfähig. Beide seien jedoch „narzisstisch gestörte Charaktere“, die sich für etwas Besonderes hielten. Tatsächlich sei es für den Enkel einfacher gewesen, die Oma zu töten, als dem Druck des Großvaters, der Lukas S. von Klein auf musikalisch gedrillt hatte, standzuhalten.

Beim Lokalaugenschein am Montagabend kehrten beide Angeklagten an den Tatort zurück. Leopold D. konnte dabei Zweifel an seiner Angabe, er habe zunächst nicht erkannt, dass seine Frau mit zertrümmertem Schädel auf dem Boden lag, erneut nicht ausräumen. Das Urteil wird für Freitag erwartet.

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