Justiz-Beamtin flog auf

Datenklau-Affäre immer mysteriöser

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Die Vertragsbedienstete ist wieder auf freiem Fuß, ihre Auftraggeberin nicht so bald.

Die zwei Frauen wurden – wie ÖSTERREICH berichtete – festgenommen, weil die 50-jährige Mitarbeiterin in der Einlaufstelle der Staatsanwaltschaft Wien illegal Daten abgefragt und sie einer Ex-Jugoslawin (40) weitergegeben haben soll. Das Motiv für die Vertragsbedienstete: „Meine Mandantin und ihre Tochter wurden von der anderen Frau erpresst und mit Schlägern sowie Mord bedroht“, sagt ihr juristischer Beistand Manfred Arbacher-Stöger.

Hintergrund

Die Justiz-Angestellte hatte der 40-jährigen einst 20.000 Euro geborgt. Vom Geld bekam sie nur einen Bruchteil zurück, der Rest sollte erst folgen, wenn die Niederösterreicherin spurte und der Erpresserin regelmäßig Auskunft über den Stand der Ermittlungen gegen die mehrfach verurteilte Betrügerin erteilte. Deshalb macht die 50-Jährige „entschuldigenden Notstand“ geltend. Die mit der heiklen Causa beauftragte Staatsanwaltschaft in Korneuburg dürfte ihr glauben – und setzte sie am Donnerstag wieder auf freien Fuß. Die Erhebungen wegen Amtsmissbrauch laufen weiter. Zudem drohen dienstrechtliche Konsequenzen.

Auftrag

In Polizeigewahrsam und dann vermutlich in U-Haft bleibt ihre Widersacherin: Gegen die Frau wird nicht nur wegen Betrug, sondern auch wegen Bestimmung zum Mord ermittelt. Sie soll in einer noch nicht näher bekannten Causa einen Auftragskiller gesucht und gefunden haben. Die Tat selbst dürfte aber (noch) nicht ausgeführt worden sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(kor)

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