Affäre in Kärnten

Diebischer Pfarrer weinte bei der Messe

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Seweryn K. sorgt mit seinem Abgang in St. Stefan für Aufsehen und Aufregung.

Der Schock in der 15.000-Einwohner-Gemeinde St. Stefan im Gailtal sitzt tief. Bereits seit längerem war gemunkelt worden, dass mit ihrem Pfarrer Mag. Seweryn K. etwas nicht stimmt. Das bestätigt auch der Bürgermeister Hans Ferlitsch: „Er hat mir selbst erzählt, dass er schon einmal seelische Probleme hatte, die im Frühjahr wieder begonnen haben.“

Ob es dabei ums Zölibat ging oder um andere Hintergründe, sei dahingestellt. Fest steht, dass sein Abgang aus der Gemeinde im Lauf der vergangenen Woche – auch für seine Schäfchen – ein äußerst dramatischer war.

"Er sagte, dass er nicht mehr will"
Wie berichtet, legte der gebürtige Pole am 24. August seine Priesteramt nieder _ „aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen“, wie auch auf der Homepage von St. Stefan zu lesen ist. Die überraschende Schritt sprach sich herum wie ein Lauffeuer – sodass sein letzter Gottesdienst zwei Tage später bis auf den letzten Platz gefüllt war: Da brach der gut aussehende junge smarte Gottesmann, so Bürgermeister Ferlitsch, während der Messe in Tränen aus: „Er sagte, dass er nicht mehr will.“ Als der Ex-Pfarrer am Sonntag darauf nicht zum extra für ihn ausgerichteten Pfarr- und Abschiedsfest kam, machte schnell Gerüchte die Runde, die sich jetzt bewahrheitet haben dürften.

Wie ÖSTERREICH berichtete, gestand Generalvikar Engelbert Guggenberger von der Kärntner Diözese am Freitag einen finanziellen Missstand in der Kirchenkasse. Demnach soll der Pfarrer bis zu 50.000 Euro unerlaubt auf sein Privatkonto überwiesen und sich in die Heimat nach Polen abgesetzt zu haben. Während die Kirche bemüht ist, die Causa außergerichtlich zu planieren, ätzt der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler: „Ich fordere vollkommene Aufklärung und dass sich die Nebel in der Sache schnell lichten.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.

 

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