Verdächtiger spricht

Doppel-Mord: "Hatte Blackout"

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Das erste Mal äußerte sich der Verdächtige ausführlich zur Bluttat von Leonding.

„In dieser Tragödie gibt es nur Opfer“, sagt der pro­minente Linzer Verteidiger Andreas Mauhart. Er vertritt Roland H. (41), der wegen des Verdachts des Doppelmordes in U-Haft sitzt. Er soll, wie berichtet, seine Nachbarn Erich (74) und Regina Z. (71) getötet haben, indem er immer wieder mit einer Eisenstange auf sie einschlug. Es gilt die Unschuldsvermutung. Laut den Ermittlungen ist es ist der traurige Höhepunkt eines 13 Jahre währenden Nachbarschaftsstreits.

Was genau an jenem Nachmittag in Leonding passierte, weiß Roland H. nur bruchstückhaft, sagt er. „Ich weiß noch, dass wir uns auf der Straße trafen.“ Das Ehepaar habe ihn sofort beschimpft, der Mann habe Roland H. sogar ein „Flügerl“ – einen Stoß mit dem Ellbogen – verpasst. „Da hat sich bei mir ein Schalter umgelegt.“

Verdächtiger: "Ich kam erst zu mir, als es vorbei war"
Laut Ermittlern habe Roland H. das Ehepaar zuerst mit Fußtritten attackiert, dann zur Eisenstange gegriffen. „Ich kam erst zu mir, als es vorbei war.“ Die Polizei fand Robert H. starr vor den leblosen Körpern, er ließ sich widerstandslos festnehmen.

„Es ist eine Verkettung von Kleinigkeiten, die zur Katastrophe führte“, so Verteidiger Mauhart. Sein Mandant war wegen der Krankheit ­eines seiner Kinder früher heimgekommen, in der Arbeitskleidung – und mit den Stahlkappenschuhen. Nur wegen Medizin für das Kind machte er sich auf den Weg durch die Siedlung, nur deshalb liefen sich die drei über den Weg – und das ausgerechnet in Höhe einer Baustelle, wo H. sich schließlich die Eisenstange griff.

Die Tat und ihre Folgen haben Roland H. gezeichnet: „Er ist gebrochen, weiß, dass er für den Tod zweier Menschen verantwortlich ist“, sagt Anwalt Mauhart. „Seine einzige Sorge gilt nicht ihm, sondern seinen Kindern und der Ehefrau.“

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