Bluttat abgekündigt

Doppelmord war eiskalt geplant

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Die schreckliche Bluttat an zwei Schwestern löst auch nach drei Tagen Entsetzen aus.

Mit insgesamt zwölf Messerstichen richtete Rafet R. seine Ehefrau Enisa und seine Schwägerin Neziha (29) hin – es gilt die Unschuldsvermutung. Grund für die Attacke des bosnischen Moslems, der wie alle anderen Beteiligten aus Novi Pazar in Serbien stammt: Die Gattin und Mutter dreier gemeinsamer Kinder war vor zwei Wochen ausgezogen.

Die 30-Jährige wollte sich endgültig von ihrem tyrannischen Mann trennen. Er soll sie und die drei gemeinsamen Kinder regelmäßig geschlagen haben. Am Vormittag vor der Tat hatte die Frau bei der Polizei angerufen. Sie habe „Probleme mit dem Mann“, soll aber keine Details geäußert haben.

Die Polizei wusste um 
Probleme in der Familie
Da der Vertrauensbeamte der Stadtpolizei Kapfenberg, der schon mehrmals bei der Familie gewesen war – laut Kripo allerdings nur wegen Nichtigkeiten und kleinen Streitereien –, nicht zugegen war, wollte Enisa R. erst nach der Arbeit mit ihrer Schwester auf den Posten. Auf dem Weg dorthin lauerte schon ihr Mann Rafet R.

Laut Zeugen versteckte er sich hinter einer Forsythienhecke und wartete, bis seine Opfer vorbeikamen. Was ebenfalls für ein eiskalt geplantes Verbrechen spricht: Am Vormittag hatte der 33-Jährige in einem Tankstellen-Beisl gedroht: „Ihr werdet heute noch von mir hören.“

Nach der Bluttat an den beiden Schwestern, die zusammen fünf Kinder hinterlassen, redet er sich auf den Alkohol aus und auf Drogen, die er angeblich genommen habe. Ansonsten jammert er nur über sein jetzt verpfuschtes Leben. Er wurde ins Landesgericht überstellt.

(kor)

Video zum Thema: Doppelmord: Opfer waren auf dem Weg zur Polizei
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