Graz-Wahl

Eier und Tomaten gegen Strache und Winter

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Susanne Winter und Parteichef Strache mussten bei ihren Abschlussreden im Grazer Wahlkampf von der Polizei geschützt werden.

Einen Tag vor der Gemeinderatswahl fand auf dem Grazer Hauptplatz die Schlusskundgebung der Freiheitlichen statt. Gegendemonstranten versuchten die Reden von Susanne Winter und Parteichef Heinz Christian Strache zu stören. Diese versuchten, die islamfeindlichen Aussagen vom vergangenen Sonntag herunterzuspielen und erregten sich über politische Verantwortungsträger, die "wie Hyänen" über die FPÖ-Politikerin hergefallen seien, zu Morddrohungen aber geschwiegen hätten.

Polizei musste Winter schützen
Laut Polizei waren rund 600 Personen gekommen, gut die Hälfte davon Gegendemonstranten, die mit Transparenten wie "20. Jänner - Winter-Ende", Pfiffen und Sirenen die FPÖ-Spitze begrüßten. Seitens der Polizei waren 140 Leute im Einsatz, die erstmals einen Sicherheitskordon bilden mussten, als Winter das Wort ergriff. Die Spitzenkandidatin meinte, in den vergangenen Tagen sei "viel Böses" auf sie eingestürzt, was ihr auch wehgetan und sie verletzt habe. Gleichzeitig habe sie auch "unendlich viel Zustimmung und Anerkennung" von Grazern und aus der ganzen Welt bekommen.

Winter rudert zurück
Die FPÖ-Politikerin zeigte am Samstag in Inseraten Bedauern und Selbstmitleid. In am Samstag in Grazer Tageszeitungen geschalteten Inseraten räumt sie ein, dass ihre Formulierungen "überspitzt" gewesen seien und sie "auf keinen Fall die religiösen Gefühle von Menschen verletzen" wollte. Lesen Sie hier mehr dazu

Strache: "Spart's euch die Luft zum arbeiten"
FPÖ-Chef Strache begrüßte die Demonstranten mit "sparts Euch die Luft zum Arbeiten, ihr werdet sie noch brauchen", worauf die Bodyguards die Schirme zum Schutz vor Wurfgeschoßen aufspannen mussten. Es flogen Tomaten, Eier und Knallkörper. Nicht die Worte Winters, die "missverständlich, überspitzt und aus der Emotion heraus" gesagt worden seien, gefährdeten die Sicherheit, die Gefahr durch den radikalen Islam wäre schon vorher dagewesen. Wie "Hyänen" seien viele sogenannte Verantwortungsträger über Winter hergefallen, zu den Morddrohungen, die sie erhalten habe, hätte es aber "eisiges Schweigen" gegeben.

Österreich kein Zuwanderungsland
Strache kritisierte auch jüngste Aussagen von Kirchenvertretern, die Österreich als Zuwanderungsland deklariert hätten. Es werde immer noch von den Österreicherinnen und Österreichern in Wahlentscheidungen bestimmt, ob man ein Zuwanderungsland sein wolle oder nicht.

Ein Verletzter
Laut Polizei habe es einen Verletzten gegeben: Ein FPÖ-Anhänger habe einen Faustschlag ins Gesicht abbekommen.

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