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Bluttat in Ottakring

Eisenstangen-Mord: Psycho-Terror gegen Witwer

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Das ganze Land hatte nach der Tragödie mit ihm getrauert. Nun wird der Wiener beflegelt.

Franz E. (65) ist am Ende. Der Witwer hat mit dem Fall abgeschlossen. „Ich verfolge das alles nicht mehr und will gar nichts mehr darüber wissen oder hören“, sagte der 65-Jährige. Wie berichtet, wurde seine Ehefrau Maria (54) am 4. Mai vom Kenianer Francis N. (21) am Brunnenmarkt mit einer Eisenstange erschlagen.

Angefeindet

Hintergrund sind massive Anfeindungen, die der leidgeplagte pensionierte Fernfahrer fast täglich miterleben muss. So wurde Franz E., als er am Grab seiner Ehefrau Maria (54) Blumen niederlegte, bereits des Öfteren von anderen Friedhofbesuchern angepöbelt. „Du bist selber schuld, wenn du deine Frau in der Nacht arbeiten gehen lässt“, ließ ein Passant den 65-Jährigen wissen. Auch auf Facebook wurde er anonym beschimpft.

Klage

Der Witwer ist mittlerweile so fertig mit den Nerven, dass er selbst nicht mehr Klage gegen die Republik Österreich einbringen will, wie er es ursprünglich vorhatte. „Die Klage führt nun Marias Tochter“, so Franz E. und bittet um Verständnis, sich nicht weiter über die Tragödie äußern zu wollen.

Vorwürfe

Ein Bericht der Sonderkommission hatte zuletzt E.s Vorwürfe – über grobe Fehler und mangelnde Kommunikation der Behörden – bestätigt. Denn der Killer hatte vor der Tat schon einiges am Kerbholz. So wurde Francis N. bereits 18-mal (wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Suchtgift und Widerstand) angezeigt und saß zweimal in Haft. Auch als er 2015 einen Asylwerber mit einer Eisenstange attackierte, wurde er nicht in U-Haft genommen. Nun sitzt Francis N. in der Psychiatrie.

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