Empfänger verhaftet

Kokain kam per Post nach Salzburg

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Das verdächtige Paket wurde unter Aufsicht der Polizei zugestellt.

Ein halbes Kilo Kokain mit einem Wert von rund 150.000 Euro haben sich drei Salzburger - im Ledereinband einer Mappe eingenäht - von Costa Rica nach Salzburg schicken lassen. Das Paket wurde allerdings in Spanien im Zuge der Terrorabwehr beim Zoll geöffnet, weshalb die Sache aufflog. Unter Beobachtung der Polizei wurde die Sendung dann aber doch noch zugestellt, kurz danach wurde das Trio verhaftet, sagte Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt Salzburg am Freitag zur APA.

Monatelange internationale Ermittlungen
Aufgeflogen ist der Deal schon Ende vergangenen Jahres, da sich die internationalen Ermittlungen aber derart in die Länge gezogen haben, konnte die Öffentlichkeit erst jetzt informiert werden. Zwei weitere Lieferungen landeten im Burgenland und in Niederösterreich. Die dortigen Auftraggeber waren den Salzburgern aber nicht bekannt, "sie haben nur zufällig beim gleichen Lieferanten etwa gleich große Pakete bestellt", so der Kriminalist.

Die beiden Männer im Alter von 31 und 27 Jahren hatten die Ware über einen deutschen Mittelsmann in Costa Rica geordert. Das Kokain hatte einen Reinheitsgehalt von 60 Prozent, weshalb es "gestreckt" einen so hohen Straßenverkaufswert erzielen hätte können. Die 27-jährige Frau, die ebenfalls festgenommen wurde, hat laut Voggenberger lediglich ihre Adresse als Empfängerin zu Verfügung gestellt und das Paket gleich nach Erhalt weitergegeben.

Ob die in diesem Fall weitgehend geständigen Salzburger schon mehrmals derartige Pakete in Empfang genommen haben, ist der Polizei nicht bekannt. Auf jeden Fall wurden im Lauf des Jahres 2010 mehrere Überweisung mit einer Gesamthöhe von 20.000 Euro nach Mittelamerika durchgeführt, und zwar unter dem Titel von Tropenholz-Investments. Vermutlich dürfte es sich aber um die Bezahlung von Drogenlieferungen gehandelt haben.

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