Drama

Enkerl (7) sah, wie Opa im See versank

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Während sein Opa ertrank, konnte der Bub nichts anderes machen als zusehen.

Hoheneich. „Wir waren auf dem Teich draußen. Opa schwamm, ich saß im Schlauchi. Dann war er weg, tauchte wieder auf und ging plötzlich unter“, erinnert sich der Schüler unter Tränen. Doch Bernhard konnte seinem Großvater nicht helfen. Der 72-jährige Adolf Stangl aus Kleedorf bei Schrems hatte einen Schwächeanfall erlitten, war hilflos ertrunken. Eine Obduktion soll klären, ob er einen Herzinfarkt erlitt.

Badespaß
Am Sonntag wurde der pensionierte ÖBBler noch mit seiner Frau beim Feuerwehrfest im benachbarten Pürbach gesehen, wo beide Bekannte trafen. Obwohl in keinem Verein, nahm das Paar dennoch immer gerne am gesellschaftlichen Leben teil. Montagnachmittag hatte der rüstige Mann für Enkerl Bernhard reserviert. Gleich nach dem Essen machten sich die Männer mit Badesachen und dem Schlauchboot auf den Weg zum nur wenig entfernten Mitterteich.

Alarm
Gegen 15.20 Uhr rief Bernhard gellend um Hilfe. Der Opa war im Wasser verschwunden. Aufmerksame Badegäste, die den Kleedorfer jedoch nicht sofort fanden, riefen Polizei und Feuerwehr. „Wir baten alle Badenden aus dem Wasser, damit die alarmierten Taucher im schlammigen See genug Sicht haben“, schildert ein Polizist den Einsatz. Erst gegen 18 Uhr, knapp zweieinhalb Stunden später, konnte der 72-Jährige von einem der sieben Feuerwehrtaucher gefunden werden – nur noch tot.

Auch Reinhard Österreicher, der Schremser Stadtchef, ist tief betroffen. Er kannte den Ertrunkenen, wie so viele in der Gemeinde, gut. „Vor wenigen Tagen hat mir seine Frau noch erzählt, dass es dem Adolf gut geht.“

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