Mordverdacht

Fall Aliyev: Gestand der Ex-Botschafter?

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Anwälte sagen: Aliyev hat bereits schriftliches Geständnis abgelegt.

Ist der Krimi um den kasachischen Ex-Botschafter in Österreich, Rakhat Aliyev, gelöst – oder werden die Rätsel nur noch größer? Laut der Kanzlei des Wiener Rechtsanwalts Gabriel Lansky, die die Witwen zweier in Kasachstan ermordeter Bankmanager vertritt, soll es jedenfalls ein handschriftliches Geständnis von Aliyev geben – in dem er sich angeblich zu den Morden an den beiden Managern bekennt.

Ex-Geheimdienstchef ­belastet Weggefährten
Der kasachische Ex-Geheimdienstchef Alnur Mussayev und sein ehemaliger Stellvertreter Aliyev waren Weggefährten. Jetzt sind sie Feinde und tragen ihren Konflikt in Wien aus. Mussayev – er wurde nur wenige Stunden vor Aliyev am Morgen des 5. Juni ebenfalls wegen Mordverdachts in Wien verhaftet – soll laut der Rechtsanwaltskanzlei Lansky das Schriftstück mit dem Geständnis der Wiener Staatsanwaltschaft ausgehändigt haben. Ob das Papier überhaupt echt ist, muss die Staatsanwaltschaft prüfen – für Aliyev gilt die Unschuldsvermutung.

Gutachten zu Telefonaten. Auch offenbar geheim aufgezeichnete Mitschnitte von Skype-Gesprächen zwischen Mussayev, Aliyev und dem in Dubai in Auslieferungshaft sitzenden Ex-Banker Lev Nakhmanovich sollen Aliyev wegen des Mordverdachts massiv belasten, so Gerald Ganzger von der Kanzlei Lansky. Ein von der Staatsanwaltschaft Wien in Auftrag gegebenes Gutachten kommt jedenfalls zum Ergebnis: Die Mitschnitte sind echt, die Stimmen gehören zu den drei Personen. In dem Gespräch sollen die mutmaßlichen Täter über den Liegeort der ermordeten Bankmanager reden.

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