Obsorge-Streit

Fall Sofia: Glücklich nach langem Kampf

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Anwältin zuversichtlich, dass Obsorge nun der Mutter zugesprochen wird.

"Es schaut gut aus, dass Sofia in Österreich bleiben darf": Rechtsanwältin Astrid Wagner hat sich in einem Pressegespräch am Freitag in Wien erleichtert über den ihrer Ansicht nach - vorläufig - glücklichen Ausgang des grenzüberschreitenden Obsorge-Streits um das im südlichen Niederösterreich lebende Mädchen gezeigt. Die Mutter ist am Donnerstag aus Gran Canaria zurückgekehrt, wohin sie nach ihrem Untertauchen wegen der drohenden, nun aber aufgeschobenen Rückführung der sechsjährigen Tochter zum Vater nach Italien geflüchtet war. Sie habe fünfeinhalb Jahre um ihr Kind gekämpft und sei glücklich, wenn auch die Ungewissheit noch weiter bestehe.

Sofia darf bei Mama bleiben

Wagner hatte dem zuständigen Jugendgericht Venedig ein psychologisches Gutachten vorgelegt, wonach eine Kindesabnahme, die das Mädchen aus seiner Familie herausreißen würde, zu einer schweren Traumatisierung führen würde, und Antrag auf Neuregelung der Obsorge zugunsten der Kindesmutter und Aussetzung der Rückführung von Sofia gestellt. Sie sei mit der italienischen Vertrauensanwältin in engster Verbindung und zuversichtlich, dass die vier Jahre alte Entscheidung, dem Vater die Obsorge zuzusprechen, nun aufgrund der geänderten Umstände revidiert werde. Am Mittwoch habe ihr der zuständige Wiener Neustädter Richter Herbert Beran per E-Mail mitgeteilt, dass daher eine "Innehaltung" der Rückführung verfügt werde. Der offizielle Beschluss langte dann während des Pressegesprächs ein.

Erleichterung
Sofias Mutter wirkte erleichtert, wenngleich noch immer angespannt angesichts der zurückliegenden Wochen. Sie sei untergetaucht, weil sie das Risiko nicht eingehen wollte, dass man ihr das Kind wegnimmt, sagte sie. Über ihre Flucht wollte sie keine Details bekannt geben. Es handelte sich um verschiedene Verstecke. Am 24. Juli kamen Polizisten zu ihrem Haus, um Sofia abzuholen.

   Auch gegen ihren Lebensgefährten wurde nach Anzeige des Kindesvaters wegen Kindesentzugs ermittelt. Dieser holte sie dann ab und gemeinsam mit Sofia und ihrem kleinen Bruder fuhr die Familie am 6. August mit dem Auto nach Spanien und flog "mit einem One-Way-Ticket" von Barcelona nach Gran Canaria. Von dort wurde die Familie nun in einem Jet von Frank Stronach heimgeflogen - Stronach habe das "aus reiner Menschlichkeit" getan und wollte es nicht "an die große Glocke hängen", sagte die Anwältin.


 

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