Alarmierender Trend

Feinstaub: Kranken-Rekord in Österreich

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Anstieg bei Atemweg-Erkrankungen: Bronchitis +13%, Krankenstandstage +7%

Die aufsehenerregenden Zahlen wurden jetzt von der steirischen Gebietskrankenkasse vorgelegt. Demnach stiegen die Krankheitsfälle in der Steiermark gegenüber dem Vorjahr um knapp elf Prozent an. Um sieben Prozent schnellten die Krankenstandstage empor. Besonders dramatisch legten die Atemwegserkrankungen zu: „Erkältungen und Bronchitis sind im derzeit auswertbaren Vergleichszeitraum der Jahre 2010 und 2011 um 13 Prozent gestiegen“, sagt Dieter Hausberger, Sprecher der steirischen Krankenkasse zu ÖSTERREICH: „2010 wurden in dieser Zeitspanne rund 105.000 Krankheitsfälle verzeichnet, 2011 waren es rund 119.000.“

Trockenheit, Schadstoffe – und Zigarettenrauch
Als Hauptgründe für diese Entwicklung nannte Reinhold Pongratz, ärztlicher Leiter der STGKK, folgende Faktoren: kalte Luft, geringe Luftfeuchtigkeit und Schadstoffbelastung der Luft, aber auch Zigarettenkonsum. Im Schnitt greifen rund 20 Prozent aller Österreicher(innen) täglich zur Zigarette. In der Steiermark wurde zudem der zulässige Feinstaub-Höchstwert mehr als 60-mal überschritten. Teilweise wurden bis zu 150 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen, zulässig sind 50 Mikrogramm. Besonders belastet waren Graz und Leibniz.

Ähnlich dramatisch hohe Feinstaubwerte wurden im Oktober und November in Wien, Niederösterreich und teilweise auch in Oberösterreich gemessen. Auch im Osten wurden die Höchstwerte mehr als 60-mal überschritten, am schlimmsten war es am 15 und 16. November. Dennoch gab es in keinem dieser Bundesländer ähnlich markante Anstiege bei den Krankmeldungen: „In Wien haben wir kaum merkbare Unterschiede zum Vorjahr“, sagt Evelyn Holley-Spieß, Sprecherin der Wiener Gebietskrankenkasse zu ÖSTERREICH: „Derzeit haben wir auch bei den Atemwegserkrankungen keine Zacken nach oben.“ Ähnlich wird auch bei der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse argumentiert: „Wir haben nur einen leichten Anstieg von 0,11 Prozent bei Krankenständen“, heißt es in Linz.

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