Völkermarkt

Feuerwehr-Frau in Baugrube verschüttet

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Monika M. stand auf der Baugrube und das Erdreich gab nach. Sie erstickte.

Lebendig begraben vor den Augen ihres Lebensgefährten – dieser absolute Horror spielte sich am Samstagnachmittag in St. Margarethen bei Völkermarkt ab. Monika M. (36) stellte sich an den Rand der Baugrube ihres neuen Hauses. Ihr Freund Hannes R. (30) war mit einem Bekannten und dem Bauleiter gerade dabei, eine Künette für den Kanalanschluss zu legen. Fatalerweise war die Baugrube ungesichert und plötzlich brach das Erdreich unter der Frau weg. Sie stürzte in das Erdloch und wurde bis zu den Schultern verschüttet. Der 30-jährige Hannes R. versank bis zu den Hüften im Erdreich, konnte sich aber rasch befreien und wollte seiner Monika sofort zur Hilfe eilen.

Der Bekannte hatte Alarm geschlagen, im Nu war die Feuerwehr mit 40 Einsatzkräften vor Ort. „Doch wir mussten erst absichern, um zur Frau zu gelangen“, sagte Feuerwehr-Chef Ernst Eberle am Sonntagnachmittag zu ÖSTERREICH, „denn ich konnte nicht auch das Leben meiner Kameraden aufs Spiel setzen.“ Doch der ganze Einsatz brachte leider nichts. Monika M., sie war auch die Patin eines Feuerwehr-Fahrzeuges, konnte nur noch tot geborgen werden.

Polizei zeigte fahrlässige Tötung an – Ermittlungen
Vier Kriseninterventions-Teams waren vor Ort, um die Angehörigen des Opfers und die Einsatzkräfte zu betreuen. „Es war einer der schlimmsten Einsätze überhaupt“, so Eberle: „Bei uns kennt jeder jeden.“ Die Polizei ermittelt nach Baugruben-Drama. „Eine Anzeigen wegen fahrlässiger Tötung gegen den Bauleiter ist eingebracht“, so ein Beamter – es gilt die Unschuldsvermutung.
(M. Lassnig)

Feuerwehr-Chef sagt
"Einer der schlimmsten Einsätze, bei uns kennt doch jeder jeden"

ÖSTERREICH: Herr Komandant, was ist da am Samstagnachmittag passiert?
Ernst Eberle: Ein Kanal sollte bei dem fast fertigen Haus angeschlossen werden. Aber ohne Absicherung. Dann hat das Erdreich nachgegeben und die beiden wurden verschüttet und steckten fest.

ÖSTERREICH: Konnten Sie der Frau nicht mehr helfen?
Eberle: Wir mussten zuerst selbst absichern, um nicht noch mehr Leben zu riskieren. Es war ein der schlimmsten Einsätze überhaupt. Bei uns kennt doch jeder jeden.

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