Polizei jagt Flüchtigen

Fieberhafte Suche nach dem Juwelier-Räuber

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Die Polizei geht davon aus, dass der Täter die Gegend genau ausgekundschaftet hat.

Ein Wiener Innenstadt-Nobeljuwelier ist intensiv ausgekundschaftet worden, ehe ein bewaffneter Räuber am vergangenen Montag zuschlug. Unmittelbar nach dem Überfall beim Stock-im-Eisen-Platz war bereits mit Fotos aus Überwachungskameras nach einem Mann in Sakko und heller, langer Hose gesucht worden. Nun sind weitere Bilder veröffentlicht worden, die den Täter wohl beim "Sondieren" zeigen.

Darauf sieht der Mann deutlich anders aus: Er trägt nicht nur kurze Hosen und ein dunkles Oberteil, sondern vor allem auch eine dunkle Sonnenbrille und einen tief ins Gesicht gezogenen Schlapphut. "Die Schuhe sind allerdings die selben", sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Samstag.

Vor Tat ausgekundschaftet

Die Kriminalisten gehen davon aus, dass der Mann das Geschäftslokal, die nähere Umgebung und die Fluchtwege schon Tage zuvor ausgekundschaftet hatte. Die neuen Bilder stammen vom Freitag vorvergangener Woche (22. Juli) und wurden von einer Sicherheitskamera in der Singerstraße aufgenommen.

"Möglicherweise erkennen Zeugen die doch recht auffällige 'Tarnbekleidung' des Tatverdächtigen wieder", hofften die Ermittler. Da davon auszugehen sei, dass sich der Gesuchte mehrere Tage vor dem Überfall in Wien aufgehalten hat, ersucht die Polizei vor allem Mitarbeiter von Hotel- und Herbergsbetrieben um sachdienliche Informationen. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 01-31310-33800 entgegen.

Mit Taxi geflüchtet

Nach dem Überfall war der Mann mit einem Taxi geflüchtet. Er dirigierte den Chauffeur zu einem Hotel in die Landstraßer Hauptstraße im dritten Bezirk. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an: Das Gebäude wurde umstellt, das Hotel geräumt und durchsucht. Mittlerweile gehen die Ermittler aber davon aus, dass der Räuber, nachdem er gegen 13.00 Uhr aus dem Taxi ausgestiegen war, die Landstraßer Hauptstraße zu Fuß stadtauswärts ging. "Möglicherweise hatte der Täter in der Nähe eine Unterkunft bezogen oder aber ein für seine weitere Flucht vorbereitetes Fahrzeug dort abgestellt", meinte Keiblinger.

Der Mann hatte sich am Montagnachmittag in dem Juweliergeschäft in der Kärntner Straße mehrere Schmuckstücke zeigen lassen, ehe er eine Waffe zog. Der Juwelierräuber entkam mit hoher Beute. Er wurde als ungefähr 40 Jahre alt und etwa 1,85 Meter groß beschrieben.
 

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