Filmpreis-Emmy

Kind klinisch tot, dann OP-Wunder

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Die Verfilmung einer Sensations-Operation an einem Mädchen bekam den TV-Oscar.

Die besten Geschichten schreibt das Leben: Montagabend holte der ORF-Film Das Wunder von Kärnten in New York sensationell den internationalen TV-Preis Emmy. Das realistische Ärztedrama um ein Mädchen (3), das nach dem Sturz in einen See klinisch tot ist, aber in einer elfstündigen Operation gerettet wird, beruht auf der wahren Geschichte um Michaela G.

„Wir bauten für sie eigene Herz-Lungen-Maschine“
ÖSTERREICH traf Markus Thalmann, einen der besten Herzchirurgen Österreichs. Am 3. Mai 1998 leitete er im LKH Klagenfurt das OP-Team. Er erinnert sich: „Michaela hatte nur 18,4 Grad Körpertemperatur, keinen Herzschlag, als sie eingeliefert wurde.“

Thalmann war selbst erst 34 Jahre jung und hatte keine Erfahrung mit Herz-OPs bei Kindern. Zwar schaffte das Team, dass das Herz der Kleinen rasch zu schlagen begann, aber es gab laufend neue Komplikationen: „Um Mitternacht stellten wir bei ihr ein Lungenödem fest. Wir hatten das Gefühl, wir standen an.“ Doch der Jungarzt gab nicht auf und entschied, aus der Herz-Kreislauf-Maschine für Erwachsene eine Pumpe für Kinder basteln zu lassen. Um 5 Uhr früh wurde Michaela in die Intensiv-Station gebracht – unter stabilen Verhältnissen. Aber: „Erst am nächsten Tag war klar, dass die Lunge funktioniert, und erst zwei Wochen später, dass sie keinen neurologischen Schaden durch die 30 Minuten im See unter Wasser davontrug. Erst da war sie über dem Berg“, so Thalmann zu ÖSTERREICH.

Mit seiner damaligen Patientin hat er heute noch Kontakt: „Wir telefonieren laufend miteinander. Es geht ihr heute sehr gut“, so der Herz-Spezialist.

J. Prüller




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