NS-Eklat bei Match

Freispruch für "Hitler-Stutzen"

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Einem Fußballer droht Gefängnis, weil er bei einem Match ­einen NS-Eklat auslöste.

Das Fußballspiel zwischen ASKÖ Wölfnitz und der Volksgruppe Zell/Sele im Oktober war nicht einmal viertklassig – und doch erlangte es traurige Berühmtheit: Der Wölfnitzer Spieler David P. (25) sorgte mit einem NS-Eklat dafür.

Er trug die „88“ als Synonym für „Heil Hitler“ auf ­seinen Stutzen und soll den Nazi-Gruß gezeigt haben. Außerdem soll er zu zwei Gegenspielern gesagt haben, dass es nur einen „Führer“ gebe und dass sie vergast gehörten.

„Meine Glückszahl“
Dafür stand er am Mittwoch wegen Wiederbetätigung in Klagenfurt vor Gericht. Einsichtig zeigte er sich als Angeklagter allerdings nicht: „Die 88 ist einfach nur meine Glückszahl und den Hitler-Gruß habe ich nicht gezeigt“, hatte David P. in seiner Einvernahme ausgesagt. Im Prozess beteuerte er: „Ich habe mit NS-Gedankengut nichts am Hut.“

Allerdings wurde bei einer Hausdurchsuchung einschlägiges Material auf seinem Computer entdeckt.

Freispruch
Die beiden Zeugen, die den 25-Jährigen belasteten, wiederholten vor Gericht ihre Vorwürfe. Sie hatten Anzeige erstattet - dabei waren sie aber gemeinsam einvernommen worden, auch ein Funktionär ihrer Mannschaft sei dabei gewesen. Das hatte der Verteidiger des 25-Jährigen, Philipp Tschernitz, im Prozessverlauf kritisiert. Zur Anzeige entschieden hatten sich die beiden Zell-Spieler nach eigener Aussage, nachdem sie zu dem Entschluss gelangt waren, dass die Beleidigung, die sie gehört haben wollen, über das hinausgehe, was sonst zum ruppigen Ton am Fußballplatz gehöre: An Ausdrücke wie "Scheiß-Jugos" allein habe man sich nämlich schon gewöhnt.

Begründung zu dem Freispruch wurde keine mitgeliefert. Staatsanwalt Marcus Pacher gab keine Erklärung ab.
 



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