ÖSTERREICH im Horror-Anwesen

Fritzl-Haus auf Hochglanz gebracht

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Ein halbes Jahr lang wurde das „Horrorhaus“ renoviert. Jetzt bewohnen es zehn Parteien.

„Es war vorher eines der hässlichsten Häuser von Amstetten. Schauen Sie sich das jetzt an!“ Der neue Eigentümer, Gastronom Herbert Houska, hebt den Arm, deutet auf das lachsfarbene Gebäude in der Ybbsstraße.

Die Idee für die Farbe hatte seine Gattin. Hecken und Bäume wurden weggerissen, die Josef Fritzl gepflanzt hatte, um die Sicht auf das Haus zu verdecken. Auch ein überdachter Pool, der laut Neueigentümer illegal gebaut worden sein dürfte und sich über dem Verlies befand, wurde entfernt. Das Verlies wurde 2013 zubetoniert. Neue Wohnungen und eine große Dachterrasse entstanden. Nun säumt ein saftig grüner Rasen den Hinterhof.

Fritzl-Haus ÖSTERREICH-Report
© Eckhardt
× Fritzl-Haus ÖSTERREICH-Report

Quelle: TZOE/Eckhardt

Gastro-Paar steht jetzt 
offiziell im Grundbuch

Nichts erinnert mehr an das graue „Horrorhaus“ von Fritzl, der seine Tochter 24 Jahre lang als Sklavin im Keller gefangen hielt und sieben Kinder mit ihr zeugte. Über das Vermögen von Josef Fritzl – er änderte im Gefängnis seinen Nachnamen auf Mayrhoff – war der Konkurs eröffnet worden. Ein halbes Jahr lang wurde verhandelt – über den Masseverwalter mit der Familie des perversen Despoten. Seit Montag steht das Gastro-Paar offiziell im Grundbuch.

Bewohner. Zehn Parteien, darunter zwei Familien und viele Singles, bewohnen nun das Gebäude. „Wir wollen einen Schlussstrich und den Blick nach vorne richten. In ­einem Jahr wird niemand mehr darüber reden. Es ist dann ein Haus wie jedes andere“, ist sich Herbert Houska sicher. Die Wohnungen waren schnell vergriffen. „Es gibt genug Häuser mit Vorgeschichten. So gesehen ist mir die Vergangenheit egal“, sagt Thomas, der erst vor einer Woche einzog. „Hier lebt es sich gut“, so die Mutter einer rumänischen Familie. (lae)

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