Ferien sind gerettet

Für Kitz kommt der Schnee zu spät

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Der Wintereinbruch lässt Skigebiete jubeln, nur für Kitzbühel kommt der Schnee zu spät. Die Partys finden aber trotzdem statt.

Der Winter ist ins Land gezogen. Und laut Wetter-Experten dürfte der Frost auch Dauergast bleiben. Allgemein rechnen die Wetterexperten von der Hohen Warte mit idealen Voraussetzungen für die Semesterferien. Für Kitzbühel kam die weiße Pracht zu spät: Die Speed-Bewerbe mussten abgesagt werden. Dafür locken die Slalom-Bewerbe Tausende Fans in den Nobelskiort, die Veranstalter rechnen mit einem Ansturm auf die Partys. "Jetzt erst recht" lautet das Motto.

Teilweise rechnet man trotzdem mit weniger Umsatz: "Ein Drittel bis zur Hälfte weniger" Einnahmen prognostizierten Insider-Gastronomen. Die Hoteliers relativieren: "Ein paar sagen ab, aber wir haben genügend neue Anfragen", hieß es in einem Vierstern-Palast in der Innenstadt. Alle Betten würden sofort wieder aufgefüllt. Ins selbe Horn stößt auch die Direktorin des Tourismusverbandes Kitzbühel, Renate Danler. "Kitzbühel ist sehr gut gebucht, es gibt nur vereinzelt Stornierungen", sagte sie. Ein "dynamisches Nachbuchen" wie in den Vorjahren sei heuer aber nicht zu bemerken. Die Gamsstadt werde mit ihren 8.000 Betten zum Hahnenkamm-Rennen trotzdem voll sein, meinte sie.

Die Rekord-Regionen Österreichs
Mit 28 Zentimetern lag der Ort Reisach in Oberkärnten am Dienstag auf Platz eins der Neuschnee-Rangliste. Richtig dicke Schneedecken findet man allerdings erst in luftiger Höhe. 1,50 Meter auf dem Sonnblick (3.105 Meter) und 1,48 Meter beim Alpinzentrum Rudolfshütte in den Hohen Tauern (2.304 Meter) bedeuten vorerst Rekord.

Chaos in Kärnten
Die auf Grund des anhaltenden heftigen Schneefalls in Kärnten aufgetretenen Probleme auf den Straßen und in der Stromversorgung haben sich Dienstagabend noch verschärft. Gegen 19.00 Uhr waren zwei Autobahnen - die Südautobahn (A10) zwischen Villach und der italienischen Grenze sowie die Karawankenautobahn (A11) im Bereich St. Niklas südlich von Villach - gesperrt. Da manche Lenker schon seit sechs bis acht Stunden nicht weiter kamen, wurden sie von der Rettung mit Decken und wärmenden Getränken versorgt, erklärte ein ÖAMTC-Sprecher am späten Dienstagabend.

"Die Räumfahrzeuge werden der Schneemassen nicht mehr Herr", erklärte ein ÖAMTC-Sprecher. "Wir können allen Verkehrsteilnehmern nur dringend raten, Kärnten möglichst zu meiden." Falls man aber doch ins südlichste Bundesland fahren müsse, sollte man mit Ketten, zumindest aber mit Winterreifen ausgerüstet sein.

Kettenpflicht
Winterlich waren die Straßenverhältnisse auf vielen Bergstraßen in Kärnten. Für Fahrten über Katschberg, Turrach, Kreuzberg, Nassfeld, Wurzenpass, Loiblpass und Seeberg benötigten alle Fahrzeuge Schneeketten. Kettenpflicht für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen bestand auch in Niederösterreich auf der B20 über den Annaberg und Josefsberg, der B21 über den Rohrersattel und auf der B71 über den Zellerain ab Holzhüttenboden.

Stromversorgung unterbrochen
Tausende Menschen in Westkärnten waren weiterhin ohne Stromversorgung. Auch die Monteure der Kelag hatten Hochbetrieb. Immer wieder beschädigten umstürzende Bäume die Stromleitungen. Der Elektrizitätsversorger warnte eindringlich davor, durchhängende oder zerrissene Leitungen zu berühren, da sie noch unter Spannung stehen könnten. Am Abend waren laut Kelag noch bis zu 4.000 Haushalte ohne Stromversorgung.

Die Prognose im Detail

So geht es weiter
Wiederholt schneien soll es am Mittwoch, im Westen und Norden Österreichs. Der Süden und Osten dürfte auf Grund von Plusgraden mit Regen bzw. Schneeregen bedacht werden. In den Bergen fallen die Temperaturen auf minus sechs bis minus elf Grad in 1.000 Meter Höhe und auf bis zu minus 16 Grad in 2.000 Meter Höhe. Im östlichen Flachland wird laut ZAMG zwar auch ein wenig Schnee fallen, jedoch nicht liegen bleiben. Glatteis ist nicht zu erwarten, weil der Boden noch nicht kalt genug ist.

Nicht viel Veränderung dürfte der Donnerstag bringen. Lediglich im Süden und Osten wird es auch in den Bergen merklich kälter. Im gesamten Bundesgebiet überwiegen Wolken, die Sonne zeigt sich praktisch gar nicht.

Am Freitag sorgt dann ein Zwischenhoch für Auflockerung und einen sonnigen, klirrend kalten Wintertag mit Frühtemperaturen bis minus 20 Grad. Allgemein rechnen die Wetterexperten von der Hohen Warte mit idealen Voraussetzungen für die Semesterferien.

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