Glücklich überlebt

Gehbehinderter vom Zug mitgerissen

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Der 61-jährige Oberösterreicher überlebte dank Schutzengel mit Abschürfungen.

"Das hätte ganz anders ausgehen können“, so ein Polizist gestern über den spektakulären Unfall am Bahnhof Vöcklabruck. Der 61-jährige gehbehinderte Siegfried A. wurde vom anfahrenden Intercity 691, der von Salzburg nach Wien unterwegs war, mitgerissen und 100 Meter mitgeschleift. Der Senior überlebte den Unfall mit Abschürfungen an Gesäß und Rücken sowie Rippenbrüchen. Er wird im Vöcklabrucker Krankenhaus behandelt.

Rätselhaft
Wie der Unfall genau passiert ist und warum es überhaupt dazu kommen konnte, ist indes noch rätselhaft. Laut Polizei versuchte der Mann, gegen 17 Uhr am Bahnsteig 1 in seiner Heimatstadt Vöcklabruck auszusteigen. Dabei soll er vom Trittbrett abgerutscht und zwischen Zug und Bahnsteig gefallen sein. Als der Intercity seine Fahrt fortsetzte, wurde der Mann mitgeschleift. Lokführer und Zugpersonal bemerkten zunächst nichts vom Unfall.

Zeugin Sarah Z. schildert im ORF-Radio OÖ-Interview den Hergang ganz anders: "Offenbar war seine Kleidung in der Tür eingeklemmt. Er wurde am Rücken liegend mitgeschleift.“ Sie hätte an der SOS-Säule Alarm schlagen wollen, die hätte jedoch nicht funktioniert. Beim zweiten Versuch sei besetzt gewesen. Als sie sich wieder zum Pensionisten umdrehte, wäre der am Ende des Bahnsteigs gesessen. "Er hatte Riesenglück, dass seine Kleidung zerrissen ist.“

Tür wieder geöffnet
Die ÖBB haben sofort interne Ermittlungen angestrengt. Das Ergebnis: "Die Sachlage ist klar: Die Tür war schon geschlossen, der Zug am Anfahren, als diese noch einmal geöffnet wurde. Bei Schrittgeschwindigkeit schließen die Türen automatisch, was auch hier geschehen ist.“

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